Dreifache Dominanz beim KSV – Deutliche Siege gegen Marten, Herdecke und Merken

16.11.2019

Das komplette Programm bekamen die Ringkampffans am gestrigen Samstag in der Husemann-Halle geboten. Bereits beim Start um 16.00 Uhr zu bester Kaffee- und Kuchenzeit legte die „Dritte“ gegen den KSV Jahn Marten mit ihrem 41:21-Erfolg deutlich vor. Max Nowicki siegte dabei jeweils zweimal kampflos, Justus Eigenbrodt einmal kampflos, einmal per technischer Überlegenheit. Mert Tasdemir sicherte sich beide Kämpfe technisch überlegen, während sein Vater Bahaddin einmal für einen zügigen Schultersieg auf die Matte durfte. Christian Baumjohann gelang ebenso ein schneller Erfolg auf Schultern. Routinier Erkan Kaymak holte hart umkämpft einen Erfolg per deutlichem Punktsieg, im ungeliebten Freistil konnte er die Punktniederlage nicht verhindern. Ebenso Tim Oberboßel konnte aufgrund einer Verletzung nicht voll angreifen und unterlag in seinen beiden Kämpfen.

Nach kurzer Verschnaufpause kam es dann zur nächsten Begegnung – diesmal in den Playoffs der NRW-Oberliga - KSV 2 gegen die TSG Herdecke. Hier hatten die Jungs von Trainer Arslan Kulakac Nachholbedarf; ging doch das letzte Duell mit den Gästen vor wenigen Wochen in der Bleichsteinhalle zum Ende hin knapp verloren. Diesmal zeigte der KSV-Nachwuchs, wer hier die zwei Punkte behalten sollte. Schultersiege sammelten dabei Noah Englich, Gregor Eigenbrodt, Sali Sezgin Sali und Nick Jacobs, Denis Nuss siegte technisch überlegen. Für Simeon Stankovich fand sich auf Seiten der Gäste kein Ringer und Szobi Hatos-Dragut musste zwar auf der Matte ran – seine knappe Punktniederlage wurde aber bereits an der Waage durch Übergewicht seines Gegners in einen Sieg umgewandelt. Andreas Eisenkrein sammelte zwei Wertungspunkte, während Bruder Arthur seinen Kampf knapp verlor. Lediglich Khalid Omarzy musste satte vier Punkte an die Gäste abgeben.

Zu spektakulärer Lichtshow und mit Ruhrpott-Atmosphäre begleitet mit Grubenleuchten und dem Steigerlied hieß dann die erste Mannschaft von Coach Fatih Sirin die rheinischen Gäste vom RC CWS Düren-Merken willkommen. Mit den Freundlichkeiten war es dann aber auch genug; auf der Matte feierten die KSV-Athleten Sieg um Sieg und lagen bis zum zehnten Kampf sogar schon mit sage und schreibe 26:0 (!) in Front. Dabei startete Florin Tita erstmals in 57 kg und demonstrierte gegen David Khudoian innerhalb von viereinhalb Minuten seine Grifftechniken – direkt Bombenstimmung in der mit 350 Zuschauern gut besuchten Husemannhalle. Neuzugang Robert Baran steckte sein polnischer Kaderlehrgang noch etwas in den Knochen, aber auch er zeigte gegen Merkens sperrigen Abus Magomedov seine internationale Klasse – ließ beim 11:5-Erfolg keinen Zweifel an seinem Punktsieg aufkommen. Gegen den diesjährigen deutschen Vizemeister Purya Jamali lieferte Ramzan Awtaew einen konzentrierten und cleveren Fight. Souverän sah am Ende sein 5:1-Erfolg gegen Merkens Youngster aus.

Kurzen Prozess machte dann Nico Brunner mit Alexander Kleer. Nach nur wenigen Abtast-Momenten warf und schleuderte Brunner seinen Kontrahenten wie im Training – 15:0 nach nur zweieinhalb Minuten. Trotz Erkältung und Fieber in den letzten Tagen legte Gensche Gereev gegen Melvin Pelzer – Bruder des im KSV-Aufgebot stehenden Robin Pelzer – dann nach. Das Wittener Nachwuchstalent ging dabei höchst konzentriert ans Werk und führte bereits 9:0 ehe ihm doch die Angeschlagenheit anzumerken war. Mit 11:8 brachte er den Sieg für seine Farben aber viel umjubelt nach Hause.

Auch nach der Pause machten die Ruhrstadt-Ringer konzentriert mit der Mission „NRW-Derby-Erfolg“ weiter. Ufuk Canlis Gegner Tim Stoll stand stilartfremd und in 86 kg aufgerückt auf verlorenem Posten. Canlis größerer Gegner war eher das Gewichtmachen in der vergangenen Woche – auf der Matte ließ er dem Merkener technisch überlegen in zweieinhalb Minuten keine Chance. Bis 71 kg zeigte auch Ibro Cakovic gegen Timo Moosmann wieder seine alten Stärken. Mit 13:1 besiegte er seinen Kontrahenten. Für den spannendsten Kampf des Abends sorgte dann ausgerechnet Oldie "Commander" Adam Juretzko. Der inzwischen 48-jährige traf auf den Kroaten Antonio Kamenjasevic. Nach 5:0-Führung wurde der Gast hinten raus etwas stärker, konnte auch ausgleichen, doch Juretzko bleib aufgrund seiner Vierer-Wertung der knappe viel umjubelte Punktsieger.

In den abschließenden zwei Kämpfen zeigten die jeweiligen Sieger ihre deutliche Überlegenheit. Ilie Cojocari machte mit Ex-KSVer Nikolai van Berkum kurzen Prozess, zeigte sehenswerte Würfe und verließ noch vor der Pause die Matte mit einem 17:0-Erfolg im Gepäck. Den einzigen Sieg der Gäste holte im Schlusskampf der Este Aimar Andruse gegen Wittens Ukrainer Fevzi Mamutov. Dieser sprang für den eigentlich geplanten Alex Storck ein, der sich im Training kurzfristig verletzte. Für Mamutov – eine Gewichtsklasse aufgerückt und in der falschen Stilart – natürlich eine nicht zu lösende Aufgabe. Andruse erledigte hier mit spektakulären Beinschrauben seine Arbeit und holte die ersten Punkte für seine Farben an diesem Abend.

Für den KSV war dies ein mehr als gelungener Auftakt in die Bundesliga-Rückrunde. Allerdings standen die Gäste auch nicht wirklich mit ihrer besten Mannschaft auf der Wittener Matte. Was der deutliche Sieg Wert ist, wird sich in der kommenden Woche zeigen. Dann stellt sich mit dem ASV Mainz 88 der bislang ungeschlagene Spitzenreiter der Liga in der Husemannhalle vor (Sa., 23.11., 19.30 Uhr).

Für die KSV-Reserven stehen dann Auswärtsbegegnungen an. Die „Dritte“ muss beim VfL Kemminghausen ran, die „Zweite“ reist erst am Sonntag (24.11.) zum TV Essen-Dellwig.