Mission Doppelkampftag erfolgreich abgeschlossen

09.12.2019

KSV in der Bundesliga zweimal erfolgreich – Reserve unterliegt erneut in Herdecke

Der Doppelkampftag sollte die Richtung des KSV zeigen – kann man sich Richtung Endrunde orientieren oder muss man den Spitzenreitern Mainz und Nackenheim sowie dem SC Kleinostheim den Vortritt lassen? Diese Frage sollte nach dem gestrigen Sonntagabend beantwortet sein. Mit zwei hohen und am Ende ungefährdeten Siegen steht die Sirin-Staffel nun auf dem dritten Platz und hat alle Trümpfe selbst in der Hand. Aber der Reihe nach…

Zuerst einmal galt es gegen den Rivalen aus alten Tagen, die RKG Reilingen-Hockenheim, die Pflichtaufgabe zu erfüllen. Warum Pflichtaufgabe? Der Hinkampf konnte bereits klar gewonnen werden und erst eine Woche zuvor holte das Team von Trainer Wolfgang Laier die ersten Punkte der laufenden Saison. Nichts desto trotz war man auf Wittener Seite gewappnet. So hatten die Gäste in den vergangenen Wochen ihre türkischen Klasse-Ringer Süleyman Demirci und Taha Akgül, seines Zeichens 6-facher Europameister, zweifacher Weltmeister und amtierender Olympiasieger) eingesetzt. Den Weg in die Wittener Husemannhalle trat man allerdings ohne die Stars an.

Florin Tita gab zwar auch 6 Punkte gegen Daniel Layer ab, sicherte sich aber selbst mit sehenswerten Aktionen satte 21 Zähler; die ersten vier Mannschaftspunkte für den KSV an diesem Abend. Robert Baran hatte mit seinem Gegner leichtes Spiel, da sich dieser als Akgül-Ersatzmann lediglich zum schnellen Schulterniederlage auf die Matte begab. Es folgte der erste echte heiße Tanz an diesem Abend. Ramzan Awtaew findet immer besser in die Saison hinein und lieferte sich mit Reilingens Igor Chichioi ein Duell auf Augenhöhe; mit glücklicherem Ende für den KSVer – 6:2 am Ende hier der umjubelte Punktsieg.

Auch Nico Brunner zeigt im Verlauf der Saison immer mehr sein Können; gegen Evgenij Titovski feierte er nach 2:46 Minuten einen Schultersieg. Youngster Gensche Gereev legt da direkt nach und ließ in seinem Kampf gegen Paul Rothausky dem Reilinger Eigengewächs kaum eine Chance; auch hier stand ein 7:2-Punkterfolg auf der Anzeigetafel – mit 16:0 ging es in die Pause. Aus dieser kam Ufuk Canli als erster Athlet auf die Matte. Gegen Thilo Dicker sammelte auch er beim 12:1-Erfolg drei weitere Zähler für die heimischen Farben. Den wohl heißesten Tanz des Abends lieferten sich Ibro Cakovic und Kevin Schellin. Nachdem der Gast Cakovic die Finger so umdrehte, dass es nur so knackte, war der KSV-Athlet nach einer Behandlungspause deutlich angestachelt und sammelte nicht nur Punkt um Punkt sondern hatte Schellin auch kurz vor Ablauf der Zeit fast noch auf die Schultern gedrückt. Mit dem 14:5-Erfolg und drei weiteren Zählern kam Oldie Adam Juretzko ins Spiel. Ihm gegenüber stand Eric Ritter, der aber auch keinen Weg fand, den inzwischen 48-jährigen Routinier zu gefährden. Einem 9:0-Sieg folgten die beiden Abschlussbegegnungen.

Ilie Cojocari hatte mit dem Ungarn Robert Fritsch ein echtes Brett zu bohren. In einem taktischen Duell schenkten sich beide nichts – lediglich mit einem missglückten Wurf konnte der Gast hier den entscheidenden Vorsprung herausringen, ehe Maxim Vasilioglo gegen Robin Keck nach gut zwei Minuten den Kampfabend vorzeitig per technischer Überlegenheit beendete. Mit dem 29:1-Sieg im Gepäck ging es für die KSV-Ringer danach zügig ins Bett, denn…

…nicht einmal 22 Stunden später standen dieselben zehn Akteure zum vorentscheidenden Duell beim SC Kleinostheim auf der Matte!

Diese hatten am Vorabend mit dem Auswärtserfolg beim RC Merken ebenfalls relativ leichtes Spiel und somit stand man sich relativ fit in der Kleinostheimer Schulturnhalle gegenüber. Hier machte Robert Baran im vorgezogenen Kampf der Klasse bis 130 kg den Start – mit Tim Zewetzki hatte er zwar heute einen Gegner kampfbereit auf der Matte, aber die Klasse des Polen musste auch hier nach knapp drei Minuten anerkannt werden; die ersten vier Zähler für den KSV. Und dass es im Hexenkessel hoch hergehen sollte, zeigte dann wieder einmal Florin Tita – Gegen den wuseligen Adem Burak Uzun kam Tita Anfangs nicht so gut in den Kampf, lag sogar zur Pause mit 14:4 zurück. Dann aber drehte der junge Rumäne wieder einmal auf, schnappte sich seinen Kontrahenten und beförderte ihn mit einer satten 5-er Wertung auf die Schultern – 0:8 auf der Anzeigetafel versetzte die mitgereisten Wittener Fans in Jubelstürme. Als dann auch noch Ramzan Awtaew ausgefuchst und clever seinen Fight gegen Ioan Donu mit 3:2 gewann, waren schon einmal zwei ausländische Siegringer der Gastgeber aus den Angeln gehoben. Da waren die Niederlagen von Nico Brunner (4:10 gegen Michail Iosifidis) und Gensche Gereev (1:4 gegen Jason Markgraf) kein großes Problem. Mit 4:9 ging es in die Pause – nach der 9:13-Niederlage im Hinkampf somit auf dem besten Weg, mit fünf Punkten oder höher hier was mitzunehmen.

Als Ufuk Canli dann noch hauchdünn gegen Marcus Plodek die Nase vorne hatte, konnte eigentlich nicht mehr viel anbrennen. Ibro Cakovic hielt Tino Rettinger mit 4:2 in Schach, Adam Juretzko gelang gegen Kevin Müller sogar die technische Überlegenheit. Richtig spannend wurde es dann noch einmal im Duell der beiden Moldawier Ilie Cojocari und Alexandrin Gutu. Gutu, seines Zeichens bereits Kadetten-Welt- und amtierender -Europameister, versuchte dem Wittener seine stürmische Art aufzudrücken. Aber Cojocari machte das perfekt, wehrte den ersten Sturm ab und rang danach seinen Stil besonnen und clever herunter. Dem knappen 2:1-Erfolg des Witteners legte Maxim Vasilioglo im letzten Kampf des abends erneut eine tolle Freistil-Leistung hin, gewann auch hier gegen Lucas Diehl mit 8:3.

Durch diesen 18:4-Auswärtserfolg steht der KSV nun auf Platz 3 (12:8 Pkt.), gefolgt vom SC Kleinostheim (10:12) und dem RV Lübtheen (8:12). Aus den beiden abschließenden Duellen gegen den SV Nackenheim (14.12., 19.30 Uhr Husemann-Halle) und beim RV Lübtheen (21.12.) braucht es nun nur noch einen Punkt um als drittplatzierter mit ein wenig Lotterieglück bei der Auslosung zum Viertelfinale dabei zu sein.


Für die Reserve des KSV bleibt die Herdecker Bleichsteinhalle in diesem Jahr ein ungeliebtes Pflaster. Erneut zogen die Ringer von Trainer Arslan Kulakac hier mit 18:15 den kürzeren. Dabei gewann Sali Sali auf Schultern, Andreas Eisenkrein technisch überlegen und Kutkagan Öztürk sowie Schojah Zaryalay und Szobi Hatos-Dragut sicherten sich Punktsiege. Jeweils nach Punkten unterlegen waren dagegen Arthur Eisenkrein, Denis Nuss, Nick Jacobs und Mert Tasdemir. Khalid Omarzy musste eine Schulterniederlage hinnehmen.

Somit steht hier am kommenden Samstag ein echtes Finale auf dem Programm – gegen den TV Essen-Dellwig brauchen die KSVer mindestens einen Punkt, um sich die Teilnahme am Final Six zu sichern. Nach dem knappen 15:16-Erfolg in Essen ist hier Spannung garantiert (14.12., 17:30, Husemann-Halle)