Gegen die Ringer vom SVA Nackenheim hatte es der KSV selbst in der Hand. Bis 8 Sekunden vor Schluss sah es so aus, als könne man den benötigten Punkt – in dem Fall sogar zwei Punkte – gegen das leicht favorisierte Team von Ex-KSV-Ringer Cengiz Cakici einsammeln. Bis dahin führte Maxim Vasilioglo beim Gesamtstand von 15:15 seinen Kampf mit 8:6 gegen Kubilay Cakici an. Dieser legte mit letzter Kraft noch einen Angriff hin, holte die Wertung zum 8:8 und sicherte sich aufgrund dieser letzten Wertung den hauchdünnen 15:16-Erfolg für seine Farben.
Begonnen hatte alles mit einem kampflosen Sieg von Florin Tita und eine technischen Überlegenheit Robin Ferdinands gegen den eingerückten Simeon Stankovich. Robert Baran, der hier ursprünglich vorgesehen war, erhielt von nationalen Verband keine Freigabe, aus dem Trainingslager zu „flüchten“. Gegen Viktor Lyzen hatte Ramzan Awtaew noch eine Rechnung aus dem Hinkampf auf. Mit 6:3 fuhr der junge Essener hier in einem spannenden Fight den Sieg für sein Team ein. Gegen Denis Kudla, seines Zeichens amtierender Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von Rio 2016, fand Nico Brunner überhaupt nicht in den Kampf und ließ sich immer wieder vom dominierenden Gästeringer in den Boden befördern. Auch hier stand eine verdiente technische Überlegenheit noch vor Ablauf der sechs Minuten auf der Anzeigetafel.
Ebenfall technisch unterlegen war das junge KSV-Eigengewächs Gensche Gereev gegen Ruslan Kudrynets. In einigen Situationen ließ Gereev hier sein Talent aufblitzen, konnte die Griffe aber nicht zum Abschluss bringen. Ufuk Canli hielt gegen Ahmed Dudarov noch gut mit, verhinderte die Höchststrafe gegen den amtierenden deutschen Meister und gab beim 0:11 nur eine „Drei“ ab. 6:15 hieß es bei noch vier ausstehenden Kämpfen.
Den Start der Aufholjagd machte Ibro Cakovic gegen Koray Cakici. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte er ein Freistil-Grifffeuerwerk auf die Matte gelegt und die technische Überlegenheit herausgerungen. In einem internationalen Spitzenduell trafen Ilie Cojocari und Tamas Levai aufeinander. Hier zeigte Cojocari seine seit Wochen gute Form erneut und gewann – wenn auch nur hauchdünn – gegen den Gästeringer mit 3:2. Altmeister Adam Juretzko ließ es sich nicht nehmen, um Dario Schmidhuber nach knapp vier Minuten ebenfalls technisch überlegen wieder zurück in die blaue Gästeecke zu schicken. 15:15 der Zwischenstand vor dem alles entscheidenden Kampf. Die Wittener Husemann-Halle bzw. die anwesenden 450 Zuschauer standen Kopf und feuerten frenetisch Maxim Vasilioglo an… Der Ausgang ist dann allerdings bekannt.
Rein rechnerisch kann sich der KSV in Lübtheen sogar eine knappe Niederlage erlauben, um weiterhin auf Platz Drei zu bleiben. Um diese Zweifel allerdings gar nicht erst aufkommen zu lassen, wird Trainer Fatih Sirin mit seinem Team allerdings alles daran setzen, dort zu gewinnen bzw. ein Unentschieden mitzunehmen. Der Kampf findet am kommenden Samstag (21.12., 19:30 Uhr) in der Lübtheener Hans-Oldag-Halle statt.
KSV-Reserve marschiert ins Final-Six
Mit einem am Ende souveränen 23:8-Sieg zieht die zweite Mannschaft des KSV ins Final-Six ein. Khalid Omarzy und Nick Jacobs verloren dabei ihre Kämpfe hart umkämpft nach Punkten, technisch unterlegen war Mert Tasdemir gegen Ex-Bundesliga-Ass Björn Holk. Die Siege für das Team KSV 2 sammelten Noah Englich (6:4-Punktsieg), Arthur Eisenkrein (Schultersieg), Andreas Eisenkrein (15:0-Erfolg), Sali Sali (durch Übergewicht seines Kontrahenten), Erkan Kaymak (3:2 Punktsieg), Szobi Hatos Dragut (6:0 Punktsieg) sowie Tugkagan Öztürk (kampflos).
Am kommenden Samstag findet somit das Final-Six des Ringerverbandes NRW mit dreifacher Wittener Beteiligung statt, denn zur KSV-Reserve findet auch die dritte Mannschaft des KSV den Weg ins Bezirksliga-Finale – dazu gesellt sich mit dem Nachbarn SU Annen ein weiteres Wittener Team aus der Landesliga dazu. Ein dreifacher Erfolg auf Vereinsebene in NRW wäre für die Ringerhochburg Witten natürlich ein sensationelles Ergebnis. Aber die Gegner, die dort warten, sind allesamt nicht ohne… Die „Dritte“ bekommt es mit dem TKV Hückelhoven zu tun, die SU Annen mit dem Lokalmatador TKSV Bonn-Duisdorf und die KSV-Reserve mit den Bundesliga-Aufstiegsambitionierten Ringern des KSK Konkordia Neuss
Zeitplan für das Final Six:
14.00 Uhr | Einlass |
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15.00 Uhr | Bezirksliga | KSV Witten III - TKV Hückelhoven |
17.00 Uhr | Landesliga | TKSV Bonn-Duisdorf - Sport-Union Annen |
19.30 Uhr | Oberliga | KSV Witten II - KSK Konkordia Neuss |