KSV siegt bei starken Neussern mit 12:11 – NRW-Primus weiterhin ohne Punktverlust

26.09.2021

Spannung pur war in der Sporthalle an der Neusser Jahnstr. Am Samstagabend den Ringkampffans aus NRW geboten. Beim Duell der heimischen KSK Konkordia gegen den KSV Witten behielten die Gäste am Ende hauchzart mit 12:11 die Oberhand und bleiben somit verlustpunktfrei gemeinsam mit den Red Devils Heilbronn an der Tabellenspitze der Gruppe West.

Dass am Ende jeder einzelne Punkt wichtig sein könnte, war den Verantwortlichen Trainern Ayhan Aytemiz und Peter Friedhoff sowie den zahlreich mitgereisten KSV-Anhängern schon an der Waage klar – für schwache Nerven war der Kampfabend eindeutig zu viel des Guten. Aber der Reihe nach:

Einen starken Start und direkt vier Punkte für die Ruhrstadt-Ringer sicherte sich Anatoli Buruian gegen Ahmed Aruhanov – nach nur 1:37 Minute hatte der quirlige Moldawier in Diensten des KSV beim Stande von 10:0 seinen Gegner auf die Schultern gedrückt (0:4).  Für Kasim Aras hatten die Rheinländer mit Dariusz Vitek im Schwergewicht einen wirklich schweren Brocken parat. Der Ungar, seines Zeichens Bronzemedaillengewinner bei WM und EM der Junioren 2019, war dem erfahrenen Wittener besonders in den zweiten drei Minuten überlegen und stand sogar kurz vor einem Schultersieg, den Aras aber geschickt abwehren konnte. Somit „nur“ eine 1:5-Niederlage am Ende im Protokoll (2:4). Mit Calvin Stiller stand der erste Youngster in Reihen des KSV dann auf der Matte – gegen den ebenfalls jugendlichen Timo Schaffrinna lieferte er sich ein spannendes Duell auf Augenhöhe – mit dem glücklicheren Ende (2:1-Punktsieg) für den KSVer (2:5).

Zum zwischenzeitlichen Ausgleich in der Gesamtwertung führte die Gastgeber dann Adlan Tasuyeu  gegen Ufuk Canli, der für den erkrankten Kiril Kildau einsprang. Das spontane Gewichtmachen in den letzten Tagen war Canli allerdings anzumerken, immerhin konnte er mit einer cleveren Aktion zum Kampfende die drohende „Vier“ verhindern und gab beim 2:14 nur drei Teampunkte ab (5:5). Ein Schlüsselkampf versprach die Begegnung zwischen Ayub Musaev und Andrei Perpelita zu werden. Der Neusser hatte bereits in den ersten beiden Saisonkämpfen gegen starke Gegner gepunktet und sollte auch für Wittens-Freistil-Ass zum Stolperstein werden. Nach 0:3-Rückstand versuchte der Moldawier in Diensten des KSV zum Ende alles, musste sich aber mit 2:3 geschlagen geben (6:5).

Somit war reichlich Spannung für die zweiten fünf Kämpfe garantiert. Daniel Cataraga sorgte wieder für einen Führungswechsel, in dem er Dimitrios Demurtzidis deutlich auf Distanz hielt und seinen Kampf dominierend zum 4:0-Sieg führte (6:7). Mit Donior Islamov kamen dann vier weitere Punkte hinzu. Er bezwang das KSK-Eigengewächs Aaron Bellscheidt nach 4:40 Min technisch überlegen mit 16:0 (6:11). Den letzten Mannschaftspunkt des Abends holte Dumitru Tulbea für den KSV gegen Dimitrios Demurtzidis. Auch hier stand die Spannung im Vordergrund, denn Tulbeas 2:1-Erfolg stand bis zuletzt auf Messers Schneide (6:12).

Nun lag es mal wieder an den beiden Rookies Gregor Eigenbrodt und Noah Englich, diesen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Und das schaffen die KSV-Talente diese Saison mehr als beeindruckend. Gegen den erfahrenen Lom-Ali Eskijev lieferte Eigenbrodt in der vorletzten Begegnung des Abends eine starke Leistung ab, verhinderte Wertungen seines Gegners und riskierte im Laufe des Kampfes sogar eigene Angriffe, die letztendlich aber nicht zu Punkten reichten. Mit nur 0:3 bedeutete dies schon ein sicheres Remis für den KSV vor dem finalen Match (8:12). Mit Iwan Tagner hatte Noah Englich zwar auch ein Neusser Nachwuchs-Talent vor der Brust, allerdings machten sich die mehr als vier Kilogramm Gewichtsunterschied hier schon bemerkbar. Tagner setzte alles auf eine Karte und versuchte, den lautstark unterstützen KSVer zu schultern oder technisch überlegen auszupunkten. Bei 1:11-Rückstand konterte Englich allerdings kurz vor Schluss eine Aktion des Gastgebers und gab auch hier „nur“ die drei Mannschaftspunkte ab, bevor er vom Siegesjubel seiner Teamkameraden überrannt wurde (11:12).

Nach diesem mehr als aufregenden Kampf macht die Bundesliga nun eine internationale Wettkampfpause. Die Red Devils Heilbronn siegten mit 16:8 in Nackenheim und der ASV Mainz zeigte Merken mit 24:5 die Grenzen auf. Heilbronn und der KSV stehen somit mit 8:0 Punkten weiterhin an der Tabellenspitze. Am 16.10. wartet dann mit Alemannia Nackenheim das nächste Schwergewicht in heimischer Husemann-Halle auf den KSV.