KSV marschiert Richtung Klassenerhalt und Achtelfinale

15.11.2021

Mit Riesenschritten geht es für den KSV Witten nach den beiden Erfolgen dieses Wochenendes nun Richtung Klassenerhalt und somit auch dem avisierten Achtelfinale im Januar. Vor dem engsten Verfolger KSK Konkordia Neuss hat man nun neun Punkte Vorsprung, wobei die Rheinländer bei fünf ausstehenden Kämpfen und somit noch zehn zu vergebenen Punkten  gegen die Top-Teams aus Heilbronn und Mainz ran muss – und der direkte Vergleich im Rückkampf in der Wittener Husemannhalle steht auch noch auf dem Plan. Es müsste also schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Konkordia dem KSV dem vierten Platz noch streitig machen kann.

Den lautstark umjubelten Sieg am Sonntagabend gegen die Wrestling Tigers Rhein Nahe sahen leider nur 150 Fans; verdient gehabt hätte dieser Kampfnachmittag mindestens die doppelte Anzahl Zuschauer – richtig starke Werbung für den Ringkampf wurde jedenfalls von beiden Teams geboten.

Calvin Stiller hatte erwartungsgemäß gegen Ahmed Alfaraj einen ziemlich schwierigen Stand, schlug sich bis zur fünften Minute achtbar, musste sich dann aber technisch unterlegen geschlagen geben (0:4). Was war nur mit Ufuk Canli los? Trotz gesundheitlicher Angeschlagenheit in der Vorwoche hatte kaum jemand mit seiner Dominanz gegen den über 20 Kilogramm schwereren Ralf Böhringer gerechnet. Über volle sechs Minuten diktierte er das Geschehen und trieb den Gast an den Rand einer Disqualifikation – am Ende ein starker 9:0-Punktsieg und die ersten drei Wertungspunkte auf dem KSV-Konto (3:4). Den 4:4-Ausgleich besorgte dann Anatoli Buruian gegen seinen moldawischen Landsmann Alexandru Chirtoaca – beide lieferten sich ein taktisch spannendes Duell; mit dem besseren Ende (2:0-Punktsieg) für den KSV-Athleten.

Die Führung für die Hausherren besorgte dann Simeon Stankovich. Am Vortag bereits einen starken Kampf gegen den Ungarn Szilvassy in den Knochen besiegte er jetzt Alexander Mayer souverän mit 7:0 (6:4). Dass die Gäste jedoch zur Pause wieder die Führung innehatten, lag an Jason Partenheimer – er bezwang Wittens Bugrahan Önder beim Stand von 2:2 entscheidend auf Schultern (6:8). Nach der Pause drehten die Ruhrstadt-Ringer allerdings dann auf und rissen den Kampf an sich. Kiril Kildau ließ dabei Jannis Helbing, Sohn des Gäste-Coaches und KSV-Legende Karl-Heinz Helbing keine Chance und brachte nach etwas mehr als drei Minuten den Sieg durch technische Überlegenheit unter Dach und Fach (10:8).

Es folgte wohl der Kampf des Abends: Andrei Perpelita und sein 14 Jahre jüngerer Landsmann Stefan Tonu standen sich gegenüber und lieferten sich über sechs Minuten alles, was das Ringerherz höherschlagen lässt. Passender als Tommy Eigenbrodts Kommentar am Mikro nach Kampfende („Was ein geiler Kampf!“) kann man es nicht ausdrücken. Mit 4:3 behielt Wittens Neuzugang die Oberhand und konnte sich verdientermaßen vom KSV-Fanclub, der durch angereiste Fan-Freunde aus Köllerbach lautstark unterstützt wurde, feiern lassen (11:8). Für Nick Jacobs war hingegen zwei Minuten die 0:15-Niederlage gegen Vasile Taran besiegelt – keine Chance hier für das KSV-Eigengewächs (11:12).

Es folgten die beiden Abschlussbegegnungen in der Klasse bis 75 kg – Donior Islamov bekam es mit Vladislav Ivanov zu tun. Nach 10:0-Führung und nicht einmal zwei Minuten Kampfzeit fand sich der Gast auf beiden Schultern und Islamov als umjubelter Sieger mit kleiner Platzwunde aus dem Kampfgeschehen heraus wieder (15:12). Nun lag es an Maxim Vasilioglo, den Kampf über die Ziellinie zu bringen. Selbst eine knappe Niederlage hätte noch gereicht, aber Vasilioglo war siegeshungrig, dominierte das Kampfgeschehen gegen Davit Tlashadze und rang mit 6:3 ohne größere Risiken seinen Stil herunter (17:12).

Eine großartige und geschlossene Mannschaftsleistung so wie vier Punkte an diesem Kampfwochenende wurden danach lautstark von Fans, Mannschaft und Verantwortlichen gefeiert. Ausruhen gilt aber nicht: Denn schon am nächsten Samstag steht die nächste schwere Aufgabe bevor; dann geht es zum ASV Mainz, der nach der Niederlage und dem missglückten Waage-Protest aus der Hinrunde sicherlich noch eine Rechnung mit dem KSV offen hat.

 

Für die KSV-Reserve gab es nach der Derby-Niederlage der letzten Woche gegen die SU Annen nun wieder ein deutliches Erfolgserlebnis. Mit 33:15 wurden die Gäste vom ASV Atlas Bielefeld in die Schranken gewiesen. Zwei kampflose Siege durch Romeo Bernhardt und Vatan Ülger folgten zwei weitere „Fünfer“ durch Kutkagan Öztürks Schulter- und Erkan Kaymaks Aufgabesieg. Je eine Vierer-Wertung errangen Justus Eigenbrodt und George Ramm, die ihre Kontrahenten technisch überlegen beherrschten. Drei Punkte steuerte Ümitcan Tasdemir zum Sieg bei; für Viviane Herda fand sich erneut keine Gegnerin und somit zwei Punkte in der neu geschaffenen Damen-Kategorie. Tugkagan Öztürk, Mert Tasdemir und auch Alexander Coleman gaben ihre Partien jeweils mit einer Schulterniederlage ab.

Bereits zur Mittagszeit trafen in der Bezirksliga die „Dritte“ des KSV und der Spitzenreiter KSV Hohenlimburg aufeinander. Von Verletzungen geplagt steht dem KSV dort zurzeit nur ein Mini-Kader zur Verfügung, daher war auch die 15:55-Niederlage in der Höhe gegen eine vollbesetzte Hohenlimburger Staffel folgerichtig. Niclas Kramarczyk gewann seine beiden Duelle jeweils entscheidend auf Schultern; ebenso steuerte Bahaddin Tasdemir einen solchen Erfolg hinzu. Emily Kramarczyk gab ihre beiden Begegnungen auf, Muslim Dzortov startete mit Übergewicht und Romeo Bernhardt zählte durch den Einsatz in der zweiten Mannschaft nicht zum Team. Jan Becker und Jaskaran Singh waren in ihren beiden Duellen jeweils unterlegen, auch Oldie Bahaddin Tasdemir unterlag im zweiten Durchgang nach Punkten.