KSV mit Nullnummer in Köllerbach – 0:36 im Achtelfinal-Rückkampf

16.01.2022

Mit einem deftigen 0:36 sind die Ruhrstadt-Ringer am frühen Sonntagmorgen zurück nach Witten gereist. War bereits mit dem Hinkampf klar, dass die Personaldecke einfach zu dünn ist, um dem saarländischen Favoriten Paroli bieten zu können, wogen die Ausfälle nun deutlich schwerer und machten einen würdevollen Abschied aus der Saison fast unmöglich. Fast alle Ringer mussten stilartfremd aushelfen oder Gewichtsklassen aufrücken, was gegen einen durchweg stark besetzten Mitfavoriten auf den DMM-Titel jegliche Träume auf etwas Zählbares platzen ließ.

Die leichteste Gewichtsklasse musste der KSV dabei sogar unbesetzt lassen – der eigentlich geplante Calvin Stiller stand kurzfristig – ebenso wie schon zur Vorwoche Simeon Stankovich - nicht mehr im Aufgebot des KSV. Kampflose vier Punkte für Hakan Murat Cankaya im Köllerbacher Dress. Relativ chancenlos waren dann die nächsten beiden Duelle aus KSV-Sicht. Ufuk Canli bekam es mit dem bärenstarken ukrainischen Riesen Oleksandr Khotsianivskyi zu tun, unterlag hier erwartungsgemäß technisch nach gut zwei Minuten. Sogar noch schneller war Horst Lehr mit Wittens Eren Arslan fertig – auch hier stand das 16:0 früh auf dem Punktezettel. Mit Kiril Kildau war dann der erste Hoffnungsschimmer auf der saarländischen Ringermatte – besiegte er vor einer Woche noch seinen Kontrahenten Kilian Schäfer im ungeliebten klassischen Stil, so musste er sich hier nach einer kurzen Unachtsamkeit auf Schultern beugen. Ein Lichtblick war dann der engagierte Auftritt von Kutkagan Öztürk gegen Etienne Kinsinger. In seinem aktuell letzten Kampf für den KSV (er wechselt zum Oberligisten TSG Herdecke) bot er dem Kaderringer Paroli und hielt die Niederlage mit 0:12 noch in Grenzen.

Auch im zweiten Durchgang bekamen die Wittener mit Trainerteam Pepe Friedhoff und Mesut Kayar, der auf dem Trainerbock seinen Geburtstag feiern konnte, kein Bein auf die Erde. Nick Jacobs zog im freien Stil gegen Piotr Ianulov technisch unterlegen den Kürzeren – Andrei Perpelita lieferte sich mit Mihail Sava einen offenen Kamp bis in die vierte Minute. Dann brach seine aus dem Vorkampf zugezogene Oberschenkelverletzung erneut auf und so wurde hier der Gastgeber Aufgabesieger. Oldie Erkan Kaymak zeigte erneut Kämpferherz und ging mit Pajtim Sefaj über die volle Distanz, ließ im Boden nur einen Durchdreher zu und verkaufte sich bei der 0:4-Punktniederlage sehr teuer.

Auch die beiden Schlusskämpfe dieser Saison für den KSV gingen dann verloren – Dumitru Tulbea vertrat den verletzten Noah Englich im klassischen Stil – Timo Badusch vom KSV Köllerbach war da naturgemäß viel zu clever und routiniert, sammelte 16 Punkte in gut vier Minuten. So blieb es an Gregor Eigenbrodt, noch einmal gegen Altmeister Andriy Shyyka etwas positives in die Wittener Ecke zu bringen. Wie im Duell vor acht Tagen war hier der Punktegarant der Saarländer zu abgezockt und ließ Eigenbrodt anrennen, rang dann aber die Situationen clever zum 10:0-Erfolg aus. 36:0 auf der Anzeigetafel! So deutlich hatte das bei den KSV-Verantwortlichen niemand auf dem Schirm. Große Enttäuschung darüber, dass man dem erwarteten Viertelfinalisten nicht wie gewünscht das ein oder andere Bein hat stellen können. Zu groß waren aber die personellen Ausfälle – zu dünn die Ersatzbank dahinter. Da sehen sowohl sportliche Leitung als auch Vorstand die Hausaufgaben in den nächsten Wochen – Kaderplanung 2022 und Präsentation des Übungsleiters stehen dort ganz oben auf der Agenda.

In den anderen Achtelfinals setzten sich wie erwartet die Favoriten durch. Köllerbachs nächster Gegner, der ASV Mainz, bezwang Nürnberg mit 26:8, Schorndorf gewann gegen Adelhausen deutlich mit 32:3. Kleinostheim ließ im Rückkampf gegen Freiburg mit 19:14 nichts anbrennen, Titelverteidiger Burghausen kam gegen personell ganz dünn aufgestellte Nackenheimer sogar schon zu einem Sieg an der Waage (8 Ringer, 40:0). Auch Heilbronn besiegte Hösbach mit 23:6 und im engsten Duell behielt Lichtenfels nach dem Unentschieden im Hinkampf mit 15:12 die Oberhand in Markneukirchen.

Die Vierteilfinals:
ASV Mainz – KSV Köllerbach
ASV Schorndorf – SC Kleinostheim
RSV Rotation Greiz – SVW Burghausen
AC Lichtenfels – Red Devils Heilbronn