17:18 - KSV feiert ersten Saisonsieg in Nackenheim

22.10.2022

Was war das für eine geschlossene Teamleistung am heutigen Samstagabend. Coach Samet Dülger tüftelte gewaltig an dieser Aufstellung, aber am Ende sollte sie sich auszahlen. Mit Maxim Vasilioglo (er ersetzte den verletzten Gregor Eigenbrodt) und Kasim Aras (anstelle des Litauers Knystautas) wechselte der KSV-Trainer die Mannschaft durcheinander, setzte ebenso Ümitcan Tasdemir in seiner Saisonpremiere für den dann überzähligen Ausländer Mihail Bradu ein. Und so stand nach einem knappen 8:9-Rückstand zur Halbzeit und sogar einem zwischenzeitlichen 8:17-Rückstand nach dem zehnten Kampf der 18:17-Auswärtserfolg fest.

Eren Arslan hatte mit Yusuf Demir , seines Zeichens aktueller 5. der U23-EM, erneut einen internationalem Top-Athleten vor der Brust. Dieser stellte seine Klasse auch direkt unter Beweis und war nach gut vier Minuten technisch überlegen (4:0). Vier weitere Zähler sammelte Osman Yildirim für die Hausherren. Gegen Kasim Aras wirkte dieser aktiver, sammelte auch einzelne Punkte durch das Herausdrängens des KSV-Ringers. So passiv, dass man ihn mit drei Verwarnungen von der Matte werfen musste, war Aras nun allerdings nicht (8:0). Es folgte ein Spektakel bis 61 kg – Alexander Grebensikov gab gegen Kuran Izadi in den ersten drei Minuten Vollgas, führte bereits mit 9:0, ehe er im zweiten Durchgang einbrach und Izadi immer mehr den Kampf in den Griff bekam und am Ende fast sogar noch der Sieg drin war. Mit 9:8 Punkten ein weiterer Zähler für die Alemannen (9:0).

Es folgten zwei Vierer-Wertungen für den KSV: Den Anfang machte Ufuk Canli gegen Tamerlan Paschajew, indem der KSVer wichtige Beinangriffe startete und Punkt um Punkt sammelte. Technisch Überlegenheit nach viereinhalb Minuten (9:4). Für den 9:8-Halbzeitstand holte Oldie Andrei Perpelita gegen Viktor Lyzen – immerhin aktueller deutsche Meister und EM-/WM-Teilnehmer für den DRB - ebenfalls unerwartet hoch und spektakulär nach dreieinhalb Minuten eine technische Überlegenheit (9:8). Sollte hier wirklich was Zählbares mitzunehmen sein?

In den ersten beiden Duellen nach Wiederbeginn setzten sich die Nackenheimer wieder ab – Ümitcan Tasdemir war in seinem Bundesliga-Debut stilartfremd gegen den Griechen Dimitrios Tsekeridis auf verlorenem Posten, wehrte sich mutig, aber nach 103 Sekunden waren die nötigen Zähler auf dem SVA-Konto (13:8). Auch Noah Englich bekam die internationale Klasse vom Serben Aleksandar Maksimovic zu spüren. Recht deutlich demonstrierte dieser, wer der Chef in diesem Fight war und holte auch hier Punkt um Punkt zum 15:0-Erfolg (17:8).

Damit jetzt noch irgendwas gehen könnte, dazu hätte Maxim Vasilioglo gegen Kubilay Cakici einen, besser noch zwei Zähler fürs Team geholt – machte er nicht… Er schraubte sich in der Bodenlage wahrlich in einen Rausch, ließ Cakici keine Chance mehr zu entkommen und holte damit satte vier Punkte für die Gäste (17:12). Beim letzten Aufeinandertreffen in heimischer Husemannhalle 2019 entführte Cakici noch in einem Krimi den letzten Punkt zum damaligen 15:16-Auswärtserfolg der Rheinhessen. Revanche mehr als geglückt.

Fünf Punkte Rückstand und noch zwei Kämpfe – da ging noch mehr… Levan Kelekhsashvili und Vadim Sacultan lieferten sich einen Freistil-Kampf aus dem Lehrbuch. Dass der Wittener dabei mitten in einer Ausringsituation mit einer Passivität bedacht wurde, musste man nicht verstehen. Mit cleveren Angriffen punktete der Georgier seinen Kontrahenten mit 12:2 aus (17:15). Nun war es an Donior Islamov, hier für den KSV noch Punkte mitzunehmen. Gegen Dario Schmidhuber ging er unglücklich mit 0:3 in Rückstand, konterte dann aber beim Versuch eines Durchdrehers und von da an war der Moldawier nicht mehr zu halten. Bis zur letzten Sekunde marschierte er vorwärts und hatte nach sechs Minuten ein stattliches 15:3 auf dem Punktezettel (17:18). Auswärtssieg!!

Mit dem Schlussgong stürmte das Team die Matte und begrub den Matchwinner unter sich. Eine starke Mannschaftsleistung wurde endlich einmal belohnt. Nach dem unglücklichen Unentschieden gegen Urloffen und der ärgerlichen Niederlage gegen Adelhausen nun ein dickes Ausrufezeichen. Am kommenden Samstag geht es gegen das aktuelle Schlusslicht, die RKG Freiburg – da gilt es, zwei weitere ganz wichtige Zähler einzufahren. Trainer Samet Dülger und seine Jungs hoffen dabei auf zahlreiche Unterstützung durch das Wittener Publikum, welches sich bereits ab 17.30 Uhr aufwärmen kann – dann steigt nämlich das Duell der KSV-Reserve gegen den Ortsrivalen SU Annen in der NRW-Oberliga.