25 Jahre „Ostermann-Halle“ - Ringerzentrum

10.06.2019

Meistertitel und Medaillen wurden dort erarbeitet

Am Pfingstmontag, 10. Juni 2019, feiert eines der renommiertesten Sportzentren der Stadt und des Landes Geburtstag: das Ringerzentrum „Ostermann-Halle“ wird da genau 25 Jahre alt. Und in diesem Vierteljahrhundert wurde dort viel Schweiß vergossen, wurden unzählige Meisterschaften und Medaillen auf nationalem und internationalem Ringer-Parkett dort erarbeitet und vorbereitet.

Den Anstoß für die Errichtung der Halle ging von Rolf Ostermann, Chef des gleichnamigen Wittener Einrichtungshauses, aus. Bis Anfang der 90 er-Jahre hatte das Unternehmen an der Annenstraße u.a. eine Verkaufshalle für Gartenmöbel betrieben. Es war eine Leichtbauhalle, die dort ab- und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden konnte. Und diese bot das Haus Ostermann dem KSV an, als zukünftiges Trainingsquartier an anderer Stelle. Die Stadt signalisierte Unterstützung, später auch das Land NRW und der Bund. Und so wurde die Planung vorangetrieben – vom KSV Witten 07 als Bauherr. Und der hatte ein Mammut-Projekt zu stemmen, denn neben den Zuschüssen von Bund, Land und Stadt hatte der Verein auch neben einer Menge „Muskelhypothek“ einen gehörigen finanziellen Eigenanteil einzubringen.

Die Vorbereitung der von der Stadt zur Verfügung gestellten Fläche zwischen Mannesmann- und Dortmunder Straße, der Abbau der Halle an der Annenstraße und der Wiederaufbau an neuer Stelle begannen im Jahr 1993. Ein Projekt, das viele Unwägbarkeiten mit sich brachte. So stellte sich u.a. heraus, dass das Stahlgerüst an der Annenstraße einen Meter tief im Boden verbaut war und so die eine oder andere Option eröffnete. Auch, dass der Untergrund auf dem Mannesmanngelände zahlreiche unverfüllte Hohlräume enthielt, die zu verfüllen waren. Die Planungen wurden angepasst: statt der eingeschossigen Trainingshalle konnte eine mit zusätzlichen Funktionsräumen im Obergeschoss gebaut werden – auf die Bodenplatte an der Mannesmannstraße wurde ein Sockel gesetzt, darauf dann die Stahlhallenkonstruktion gesetzt und so ein weiteres Geschoss gewonnen.

Am 10. Juni 1994 war es dann soweit. Mit einer gebührenden Feier wurde die „Ostermann-Halle“ eingeweiht – viel Prominenz hatte sich eingefunden. Und Rolf Ostermann, von dem die Idee für das Projekt ausging, enthüllte die Tafel „Ostermann-Halle“ und übergab den Schlüssel symbolisch an die Nutzer. Das waren der KSV Witten 07, der Ringerverband NRW und der Deutsche Ringer-Bund. Das Trainingszentrum diente nämlich neben dem Vereinstraining des KSV auch der Kaderschulung der Verbände. Und es war – und ist immer noch – hochmodern und funktional: ca. 500 qm Mattenfläche, ein gut ausgestatteter Raum für Krafttraining, ein Video-Auswertungsraum, ein Büro mit Besprechungsecke, ein Appartement für Sportler-Übernachtungen, Lagerflächen und eine Hausmeisterwohnung befanden und befinden sich in der Anlage. Und als Hausmeisterin war von Anfang an eine Frau dabei, die inzwischen zur „Institution“ im Verein geworden ist: Jutta Holick, bis zu seinem Tode von Ehemann Gerald unterstützt, war und ist verantwortlich für Ordnung und Sauberkeit in der Halle.

Im Jahr 2001 wurde die Situation rund um die Ostermann-Halle dramatisch. Neben Zins und Tilgung für die Finanzierung waren die Unterhaltungskosten für den KSV unerwartet angestiegen – der KSV 07 stand angesichts dieser Entwicklung am Scheideweg. Nach starkem politischen Engagement des gesamten Vereins stimmte der Rat der Stadt dann mit knapper Mehrheit für die – vertragsmäßig eigentlich vorgesehene – Übernahme der Halle durch die Stadt Witten. Auch danach war es nicht einfach für den Verein, denn die Belastung durch die Finanzierung musste gleichwohl selbst gestemmt werden. Doch das Überleben war damit zumindest gesichert.

Heute, nach 25 Jahren, kann ein Fazit gezogen werden. Die Ostermann-Halle wurde und wird intensiv genutzt. Am meisten von Kindern und Jugendlichen, der stärksten „Fraktion“ im KSV. Aber auch von den umliegenden Schulen, anderen öffentlichen Nutzern und natürlich den gestandenen Athletinnen und Athleten des KSV und des Ringerverbandes NRW. Das Vereinsleben spielt sich dort ab und der Verein sorgt weiterhin für die Halle, als wäre sie die eigene. Viel wurde in der Zwischenzeit immer wieder investiert: neue Mattendecken, die sog. „Planen“; neuer Prallschutz an den Wänden, neue Geräte im Kraftraum und und und …. Alles keine unerheblichen Aufwendungen!

Eine weitere Investition steht dem Kraftsportverein jetzt ins Haus: die Mattenteile, die unter den Mattendecken liegen, also an die 500 qm in Einzelteilen von 2 x 1 Meter, müssen dringend erneuert werden. Anfangs, 1994, waren sie noch 6 cm stark und konnten den Aufprall bei Würfen und Schwüngen der Sportler*innen gut abfangen. Inzwischen – nach 25-jähriger Nutzung – sind sie auf nur noch 2 bis 3 cm zusammengestaucht worden – da tut es dann doch schonmal weh, wenn man auf der Matte aufkommt. Durchaus auch ein Sicherheitsrisiko! Doch der finanzielle Aufwand würde einen mittleren fünfstelligen Betrag ausmachen – geeignete und mögliche Wege werden jetzt gesucht, um das neue Projekt realisieren zu können …..

Natürlich soll das Jubiläum auch angemessen gefeiert werden. Als Termin ist der Heimkampf-Auftakt von KSV II (Oberliga gegen TV Essen-Dellwig) und KSV III (Bezirksliga gegen KSV 22 Werries) am 7. September angedacht. Ein großes Familienfest in und um die Ostermannhalle wird zur Zeit durch Haupt- und Jugendvorstand geplant.