Deutsche Meisterschaft im Ringen:

22.05.2019

Zwei KSV-„Oldies“ wollen es nochmal wissen

Der bayerische TSV Westendorf ist an diesem Wochenende (24. – 26.5.) Ausrichter der Deutschen Meisterschaften im griechisch-römischen Ringen. Austragungsort wird die Eissporthalle in Kaufbeuren sein. Der Ringerverband NRW geht mit einem nur kleinen, aber feinen Aufgebot an den Start, darunter drei Aktive des Bundesligisten KSV Witten 07.

Zwei  von ihnen haben eigentlich das „beste“ Ringeralter schon hinter sich – gleichwohl gehen sie sicher nicht chancenlos ins DM-Turnier. Einer davon ist bereits heute eine Ringer-Legende – der „ewige Adam“, Adam Juretzko. 47 Jahre wird er in diesem Jahr alt, neun Meistertitel hat er bei den Männern bereits gewonnen, dazu auch internationale Medaillen. Deutscher Meister wurde er zuletzt noch 2017 und 2018 gewann er Bronze. Und jetzt, 2019? Ein gutes Turnier liefern, seiner Mannschaft beim KSV ein gutes Vorbild sein, sie damit motivieren. Und die „jungen Wilden“ auf der Matte nochmal ärgern. Aber: eine Hintertür hat sich Juretzko noch offengehalten. „Ich muss mich am Freitag bei der Abreise schon gut fühlen – wenn nicht, muss ich nochmal überlegen“, meint der Altmeister. Gemeldet ist er für die Gewichtsklasse 77 kg.

Der zweite „Oldie“ ist im Vergleich mit dem „ewigen Adam“ eigentlich noch ein „junger Hüpfer“, er feiert demnächst „erst“ seinen 37. Geburtstag. Doch anders als der inzwischen zum Sportlichen Leiter beim KSV avancierte Juretzko hatte er eine lange ringerische Auszeit: Studium, größtenteils im Ausland, Promotion, Familie, Beruf – erst im vergangenen Jahr entschied sich Erkan Kaymak, die Ringerschuhe wieder anzuziehen. Und die ersten Wettkämpfe in diesem Jahr verliefen über Erwarten gut, immerhin gewann er den Titel des Landesmeisters von NRW und überzeugte dabei. Und jetzt will er, 15 Jahre nach seinem letzten Start bei einer Deutschen Meisterschaft im Jahr 2004, als er Platz fünf belegte, seinen Leistungsstand überprüfen (82 kg). Kaymak wird in der kommenden Saison die neue 3. Mannschaft des KSV mit vielen jungen Ringern betreuen – und für die ist er dann sicher ein Vorbild.

KSV-Starter Nr. 3 ist der mit den wahrscheinlich größten Ambitionen und auch Aussichten: Nico Brunner lieferte im letzten Jahr eine sehr gute Bundesligasaison ab. Vorher,  bei der DM 2018, hatte er gut gekämpft, am Ende aber einen unbefriedigenden Rang sieben belegte. Deutscher Meister war er schon 2014, bei den Junioren – eine vordere Platzierung hat er sich diesmal als Ziel gesetzt (87 kg). Das erscheint durchaus realistisch, blickt man in die Meldeliste. 14 Ringer sind gemeldet, darunter Altmeister Jan Fischer, gegen den Nico 2018 auf der Siegerstraße war, dann doch noch unglücklich unterlag. Natürlich auch einige Ringer aus der Bundesliga – doch gegen die hat der 24-jährige in der Saison ein durchaus gutes Bild abgegeben. Natürlich spielt die Auslosung eine wichtige Rolle – wenn alles stimmt, ist mit dem KSV-Athleten zu rechnen!