A-Jugend-DM Greco

08.04.2019

Gelesen beim RV NRW von Thomas Meyer:

Gutes Niveau, viele Teilnehmer und tolle Kämpfe in Witten

Die nationalen Titelkämpfe sind in vollem Gange, am letzten Wochenende (5.-7.April) standen die Deutschen A-Jugendmeisterschaften auf dem Programm.

Geradezu entgegengefiebert hat man den Greco-Wettkämpfen in Witten, die unter dem Motto „Ringen um Toleranz und Freundschaft“ standen. Die Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft ist etwas, das wohl niemals alltäglich werden wird und auch die Ältesten unter uns nach wie vor in ihren Bann zieht. Um entsprechende Spannung zu erzeugen, hatte man im Wittener Lager auch ordentlich die Werbetrommel geschlagen. Via Social Media wurden Plakate, Teilnehmerlisten, Tipps und viele interessante Infos rund um die Titelkämpfe geboten, sodass man als Ringkampfsportfan aus der Region einfach anreisen und zuschauen musste. Kompliment! Der KSV sein Handwerk. Dass die altehrwürdige Husemannhalle letztlich stark gefüllt war, ist jedoch nicht nur dem Engagement des Traditionsclubs geschuldet. Sage und schreibe 180 Athleten waren nämlich gemeldet – eine tolle Zahl, auch wenn letztlich „nur“ knapp 170 über die Waage gegangen waren.

Das breite Feld war eine gute Ausgangsposition, um nationale Titelkämpfe auszurichten, die ihres Namens auch würdig waren. Doch nicht nur die Masse stimmte, sondern auch die Klasse, denn was das Publikum – unter ihnen auch viele Veteranen wie beispielsweise Wittens Legende Klaus Rost – zu sehen bekam, waren tolle und spannende Kämpfe auf hohem Niveau. Und das bereits früher als ursprünglich geplant: Aufgrund der großen Resonanz wurde der Turnierbeginn am Freitag durch den DRB um eine Stunde vorverlegt, um die Auftaktveranstaltung noch halbwegs zeitig beenden zu können, was letztlich auch gelang.

Der Ablauf verlief wie am Schnürchen: Das aus etwa zehn Leuten bestehende Organisationsteam hatte es geschafft, nach einigen Tagen intensiver Vorbereitung tatsächlich 80 Helfer einzusetzen, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Dies ist nicht verwunderlich, denn schon viele Male war die Husemannhalle Schauplatz großer Wettkämpfe und Meisterschaften. Den Verantwortlichen kann man daher sicher große Erfahrung in diesem Bereich zusprechen. Und es war höchstwahrscheinlich auch nicht die letzte Veranstaltung dieser Art an diesem Ort, wie der KSV in seiner Pressemitteilung noch etwas vorsichtig formuliert hatte.

Einige „Bonbönchen“ hatte man obendrein noch zu bieten. Die Firma AM Sport um ihren Betreiber Mark Warnecke (ehemaliger Schwimm-Weltmeister und Olympia-Dritter) hatte beispielsweise einen besonderen Service angeboten: Die Sportler konnten sich während des gesamten Turnieres kostenlos ihre Trinkflasche, welche an der Waage als Losnummer gedient hatte, mit isotonischem Getränk auffüllen. Warnecke hat durch die Freundschaft zu Wittens Ringerfamilie Englich die Nähe zum KSV gefunden und war mit seinem Unternehmen einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung.

Dass die Finalisten obendrein ein eigens in den USA entworfenes Trikot mit besonderem Design und der Aufschrift „Deutscher (Vize-)Meister 2019 überreicht bekamen, war vielleicht so etwas ein zusätzlicher Anreiz für die Nachwuchskämpfer.

Der anwesende Bundestrainer Maik Bullmann dürfte zufrieden gewesen sein – Meisterschaften dieser Art sollte es häufiger geben. Jetzt gilt es, die vielen Talente auch in den Männerbereich hinüberzuretten. Ob dies gelingen wird? Man wird sehen. Hoffen darf man jedenfalls.

Aus sportlicher Sicht zufrieden sein durften die Verantwortlichen des KSV Witten 07 ebenfalls, denn durch die Goldmedaille von Noah Englich und den 7. Platz durch Kutkagan Öztürk (51 kg) konnte man schöne Erfolge für den Verein verbuchen. Und auch die – trotz zweier Niederlagen - guten Kämpfe von Alexander Boric erfreuten das Trainerteam!

Der Ringerverband NRW als ausrichtende LO hatte nicht weniger Anlass zur Freude, denn sein Team belegte in der Länderwertung mit 71 Punkten letztlich den zweiten Platz hinter Südbaden (89). Auf den Plätzen folgten Württemberg (71), Sachsen (59) und das Saarland (58).