Osterturnier in Utrecht

26.04.2019

KSV Witten mit drei Medaillen und guten Platzierungen
Ringen XXL – 650 Teilnehmer/innen, 1.200 Kämpfe bei der 49. Auflage

Mit zehn Nachwuchsringerinnen und -ringern nahm der KSV Witten 07 am Osterwochenende am traditionellen internationalen Turnier des „UKV De Halter“ in der niederländischen Metropole Utrecht teil. Es war eine harte Prüfung, der sich die jungen Akteure aus der Ruhrstadt dort stellen mussten, denn die Qualität des Turniers war einmal mehr auf sehr hohem Niveau. Aus über 20 Nationen waren an die 650 junge Sportlerinnen und Sportler nach Utrecht gereist, u.a. eine starke Delegation aus den USA. Da war es kein Wunder, dass „nur“ drei Medaillen beim KSV landeten. Doch das Wittener Trainerteam konnte sich darüber hinaus über vier weitere Top-Platzierungen unter den jeweils besten Sechs in den einzelnen Gewichts- und Altersklassen freuen.

Gold ging bei der männlichen A-Jugend an Noah Englich (51 kg). Dabei brauchte der Deutsche Meister allerdings etwas Glück, musste er doch bei seinen fünf Begegnungen eine überraschende Schulterniederlage hinnehmen. Doch vier Erfolge standen dagegen, so dass er am Ende trotzdem die Nase vorn hatte. Die nächsten drei Ringer dieser Klasse besiegten sich untereinander und hatten so jeweils drei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto – u.a. auch Kuti Öztürk, der mit Noah gemeinsam in der Klasse startete und gegen seinen Vereinskameraden zwar nach Punkten unterlag, doch den US-Ringer Otto Cate-Cribari vom Team „Legends of Gold“ schultern konnte. Der hatte seinerseits Noah Englich auf Schultern besiegt, nachdem der Wittener eigentlich sicher geführt hatte. So wurde Öztürk aufgrund des komplizierten Platzierungssystems am Ende nur Vierter in dieser Kategorie, obwohl er den Zweitplatzieren besiegt hatte ….

Für Medaille Nr. 2 war Gensche Gereev (71 kg) verantwortlich, der sich unter 23 Teilnehmern – ebenfalls in der Jugend A - prächtig schlug und in seinen sieben Begegnungen sechsmal siegreich blieb. Seine Finalniederlage (0:8) gegen den Ungarn Kovacs war ebenso eindeutig wie umstritten. Nicht nur er selbst sah sich in einigen Situationen durch das Kampfgericht nicht korrekt bewertet. Dennoch überwog die Freude über „Silber“, hatte er in den Poolkämpfen doch einige „Hochkaräter“ weggeräumt; bei seinen vier vorzeitigen Siegen zeigte der junge KSV-Kämpfer erneut sein großes Potenzial.

Nach längerer Wettkampfpause war Andreas Zenger (Jugend A, 55 kg) wieder mit von der Partie. Mit seinen Auftaktsiegen zeigte er, dass wieder mit ihm zu rechnen ist. Rang fünf ist allemal ein guter Neuanfang für Andreas! Alex Boric (A-Jugend, 80 kg) arbeitet weiter daran, sich in der neuen Alters- und Gewichtsklasse zurecht zu finden. Doch seine Gegner aus den USA und Frankreich zeigten sich (noch) überlegen – diese internationalen Begegnungen sind wichtig für seine weitere Entwicklung.

Ein tolles Turnier zeigte der junge Mika Labes (35 kg, C-Jugend) bei seinem ersten internationalen Auftritt mit Rang fünf. Mit etwas Glück hätte er durchaus weiter vorn landen können, denn nach zwei Siegen in den ersten Kämpfen verlor er gegen den späteren Drittplatzierten nur knapp. Im Finalkampf um Platz fünf setzte sich Mika gegen den Dänen Ulriksen mit technischer Überlegenheit durch und belegte den fünften Platz! Ilias Stuckas (29 kg) musste in der gleichen Altersklasse Lehrgeld zahlen – nach einem Sieg musste er sich der internationalen Konkurrenz zweimal geschlagen geben. Auch bei ihm zählt vor allem, dass er wertvolle Erfahrung sammeln konnte.

Bei den drei KSV-Amazonen gab es unterschiedliche Resultate – bedingt u.a. dadurch, dass mit Emily Weiß und Dilara Bayrak zwei Athletinnen nach längerer Verletzungspause erstmals wieder einen Wettkampf bestritten. Dabei durfte Dilara Bayrak mit einem Sieg und einer Niederlage und damit „Silber“ in der Klasse „Girls 18-20 Jahre, 76 kg“ durchaus zufrieden sein. Emily Weiß (16-18 J., 61 kg) kam nur sehr schwer in die Kämpfe und konnte nur einmal gewinnen, was am Ende zumindest Rang sechs brachte. Die dritte im Bundes, Lotta Englich (12-14 J., 50 kg), war mit sich selbst ebenso unzufrieden wie ihre Trainer auch: schon nach zwei Niederlagen war das Turnier für sie beendet!

Insgesamt zog das Trainerteam mit Nina Kahriman, Szobi Hatos-Dragut und Mirko Englich ein positives Fazit: „Turniere dieser Art sind für die jungen Akteure wichtig und wertvoll, egal ob durch Siege oder Niederlagen“, erklärten sie nach Abschluss der Veranstaltung.

Ein Teil der Aktiven wie auch der Trainer des KSV machten dann in Utrecht noch „Überstunden“. Nach dem Turnier stand noch ein dreitägiges internationales Trainingslager auf dem Programm, wo am ringerischen Feinschliff der jungen Sportlerinnen und Sportler gearbeitet wurde. Nicht minder wichtig war allerdings das gegenseitige Kennenlernen und Freundschaften schließen über die Nationengrenzen hinweg. Und so wird der KSV Witten sicher auch im nächsten Jahr beim „50. internationalen Osterturnier“ des UKV De Halter wieder dabei sein.

Weitere Informationen unter: http://www.ringen-nrw.de/