Einziges Edelmetall für junge Wittener Auswahl
Im Vorjahr kehrte das Team des KSV Witten 07 mit gleich fünfmal Edelmetall von den Deutschen Ringer-Meisterschaften in Heidelberg zurück in die Ruhrstadt – entsprechend hoch waren die Erwartungen diesmal bei den nationalen Titelkämpfen, die erstmals im unterfränkischen Elsenfeld ausgetragen wurden. Doch die jungen Wittener Akteure mussten diesmal Lehrgeld zahlen – gleichwohl lieferten sie durchweg ordentliche Leistungen ab.
Fünf KSV-Ringer starteten auf den vier Matten der Untermain-Halle in Elsenfeld, vier davon im freien, einer im klassischen Stil. Am Ende stand einmal Bronze in der Wittener Bilanz, der Neuzugang Rahmatulla Moradi durfte sich nach einem guten Turnier über den dritten Rang freuen, nachdem er im Vorjahr bereits Silber gewonnen hatte. In der 92 kg-Klasse begann er mit einem Überlegenheitssieg gegen Kiwit (Weingarten), es folgte ein 4:1-Sieg gegen Güzey (Nürnberg). Im Halbfinale musste er sich dem Hösbacher Johannes Demel knapp mit 1:2 Punkten geschlagen geben. Der Kampf um Bronze führte ihn gegen den Weingartener Dominik Ehrismann, den er sicher mit 9:0 gewann – ein verdienter Erfolg für den Ringer, der vom KSV Ketsch nach Witten wechselte.
Erstmals bei einer DM durfte Milad Fuladi Aloutsche (61 kg) nach seiner Einbürgerung starten. Er begann mit einem Überlegenheitssieg gegen den Thüringer Safari. In Runde zwei unterlag er nach einem starken Kampf dem Schorndorfer Burak Demir mit 9:13 – damit war für ihn das Turnier mit Rang 7 beendet.
Der U20-Vizemeister Emin Salviz hatte etliche Kilo abtrainiert, um in der 70 kg-Klasse starten zu können. Dies zahlte sich zunächst aus – er erzielte zwei Überlegenheitssiege gegen Finn Köth (Gailbach) und Vincent Schiffler (Köllerbach). Das Viertelfinale war Endstation für den Wittener, als er technisch gegen den späteren Bronzemedaillisten Kevin Henkel (Freiburg) unterlag – auch für Emin am Ende ein siebter Platz.
Gregor Eigenbrodt hatte die U20-DM dieses Jahres überlegen gewonnen, und so gehörte er auch zu den Favoriten der 79 kg-Kategorie – zumal er im Vorjahr bereits Vizemeister bei den Männern war. Er begann gut, siegte bei 4:4 Punkten aufgrund der letzten Wertung gegen seinen Dauerkonkurrenten Jeremy Weinhold (Weingarten). Im Viertelfinale unterlag er dem späteren DM-Dritten Baba Jan Ahmadi (Dewangen) – damit war für ihn das Turnier mit Rang 11 beendet. Gregor wurde für die U20-Europameisterschaft im serbischen Novi Sad nominiert, die Ende des Monats startet.
Im klassischen Stil ging Noah Englich auf die Matte, und auch er hatte sein Gewicht massiv reduziert, um in der 77 kg-Klasse kämpfen zu können. Das zahlte sich nicht aus, denn am Ende kamen Platz fünf und viel Frust heraus. Gegen den NRW-Vertreter Radu Placinta (Hückelhoven) verlor er nach 2:1-Führung mit 3:4, nachdem er bei eigener Aktion gekontert worden war. Da Placinta das Finale erreichte, kam Noah über die Hoffnungsrunde ins kleine Finale um Bronze. Und auch da kam er nicht in den Kampf – führte zwar 6:2, das Kampfgericht änderte dies nach Einspruch auf 2:4. Mit 3:5 verlor er am Ende die Begegnung und verfehlte sein eigenes Ziel deutlich.
Die KSV-Trainer Samet Dülger, Klaus Eigenbrodt und Mirko Englich waren vor Ort und konnten die Kämpfe ihrer Schützlinge verfolgen. Sie dürften resümiert haben, dass noch einige Arbeit mit ihren jungen Athleten vor ihnen liegt.