KSV-Talente starten bei Ringer-Weltmeisterschaften: Lotta Englich in Jordanien, Gregor Eigenbrodt in Spanien dabei

19.08.2024

 

Zwei Nachwuchstalente des KSV Witten wurden vom Deutschen Ringer-Bund für die aktuell anstehenden Weltmeisterschaften nominiert: in dieser Woche geht Lotta Englich in der Jordanischen Hauptstadt Amman auf die Matte, wo die Altersklasse U17 um Titel und Medaillen kämpft. Und Freistil-Spezialist Gregor Eigenbrodt wird die deutschen Farben Anfang September im Nordspanischen Pontevedra in der U20-Kategorie vertreten.
Lotta Englich, die amtierende Europameisterin der 73 kg-Klasse, wird am Mittwoch (21.8.) in ihren Wettkampf starten. Die Vorbereitung dazu ist nicht optimal, denn sie reist mit dem Team der U17-Ringerinnen des DRB erst am Dienstag nach Jordanien, kommt dort gegen Abend an. Der ursprünglich gebuchte Flug mit der Lufthansa wurde von der Airline wegen der politischen Situation in der Region gestrichen, es musste eine Alternative gefunden werden. Die ließ keine andere Lösung zu, und so muss Lotta – wie einige Mitstreiterinnen –   nach der strapaziösen Anreise am Dienstag dann Mittwoch zunächst über die Waage und dann auf die Matte. Da werden dann Qualifikations- und Vorrundenkämpfe ausgetragen, die Finals finden am Donnerstag statt.
Die Wittenerin trifft in ihrer Gewichtsklasse auf bekannte internationale Athletinnen: die Russin Diana Titova, die sie im Finale der diesjährigen EM in Novi Sad besiegte. Und die US-Amerikanerin Piper Fowler, der sie im Vorjahr im WM-Finale unterlag. Weitere Akteurinnen aus starken Ringkampfnationen sind zu beachten, so aus China, Indien, Japan oder der Türkei. Für die KSV-Athletin wird es durchaus eine Herausforderung sein, wieder in die Medaillenränge vorzustoßen. Doch sie ist optimistisch, hat sie doch während der gesamten Ferien intensiv trainieren können, u.a. mit ihrem Trainingspartner Emin Salviz aus dem Wittener Bundesliga-Aufgebot. Der stellte sich jeden Tag zur Verfügung, absolvierte die letzte Einheit mit Lotta am Sonntag in der Ostermann-Halle. Am Montag ging es dann für die junge Ringerin zunächst nach Schifferstadt, wo sich die U17-Mannschaft traf, und über Frankfurt dann Dienstag Richtung Jordanien. Nach den diesjährigen EM-Erfolgen der jungen DRB-Damen mit drei Titeln, einer Bronzemedaille sowie einem fünften Rang ist das Team mit sieben Ringerinnen diesmal außerordentlich stark besetzt. 
Das gemeldete Feld der 73 kg-Kategorie in Amman: 
Hanna PIRSKAYA (AIN), Diana TITOVA (AIN), Melissa BELAID (ALG), Julia DA SILVA JOAQUIM (BRA), Saihan AO (CHN), Lotta ENGLICH (GER), Mansi LATHER (IND), Makia KIMURA (JPN), Akbota KADIR (KAZ), Aisanat KALMAMATOVA (KGZ), Viktorija IRKLE (LAT), Malak SABRY (MAR), Zeynep SUCU (TUR), Khrystyna DEMCHUK (UKR), Piper FOWLER (USA).
Unterdessen veröffentlichte der Deutsche Ringer-Bund auch die Nominierungen für die U20-Weltmeisterschaft, die vom 2. bis 8. September in Pontevedra (Spanien) ausgetragen wird. Insgesamt bietet der Verband nur neun Athletinnen und Athleten auf, jeweils drei bei den Greco-Ringern, den jungen Ringerinnen und den Freistil-Spezialisten. Gregor Eigenbrodt ist einer davon, sein Wettkampf in der 79 kg-Freistilklasse ist für den 6. und 7. September vorgesehen. 
Eigenbrodt hatte bei der Europameisterschaft in Novi Sad durchaus überzeugt: seinen Achtelfinalkampf hatte er gegen einen Ukrainer gewonnen und auch im Viertelfinale gegen den Armenier Israyelyan sah er bis Sekunden vor Schluss wie der sichere Sieger aus. Doch ein kurzes „Blackout“ des Witteners bescherte dem Gegner die kampfentscheidende Wertung. So blieb für Gregor am Ende statt der möglichen Medaille – 2023 hatte er EM-Silber gewonnen – am Ende ein unbefriedigender Platz sieben. 
In Spanien hat er eine weitere Chance auf eine internationale Medaille, wenngleich dort neben den europäischen noch weitere starke internationale Ringkampfnationen dazu kommen: so die USA, Iran, Japan oder Kuba, um nur einige zu nennen. Einfacher wird es für den jungen Wittener Bundesligaringer also in Spanien nicht werden!