Punktloses Wochenende für die KSV-Teams

17.10.2021

Einen komplett punktlosen Samstag gab es gestern in der Husemann-Halle für die drei KSV-Teams zu vermelden. Nachdem die Bezirksliga-Begegnung gegen den TuS Bönen mit 25:41 verloren ging, unterlag in der Oberliga auch die KSV-Reserve gegen die TSG Herdecke mit 13:27. Im Hauptkampf des Tages in der 1. Ringer-Bundesliga musste sich das Team von Ayhan Aytemiz dann auch noch dem SVA Nackenheim mit 12:21 geschlagen geben. Aber der Reihe nach…

Den Start machten am frühen Nachmittag die Ringer der dritten Mannschaft gegen den Tus Bönen. Nach dem erfolgreichen Saisonstart in Hohenlimburg gab es nun urlaubs- und verletzungsbedingt einige Umstellungen; dazu zwei Gewichtsklassen leider unbesetzt bei den Hausherren. Lediglich "Oldie" Bahaddin Tasdemir ging zweimal mit seinem Kontrahenten über die volle Distanz, errang einen Punktsieg und unterlag einmal knapp. Tim Oberboßel holte einen Aufgabesieg und unterlag im zweiten Kampf deutlich nach Punkten. Ebenfalls zu Teilen erfolgreich war Jaskaran Singh; er siegte und unterlag je einmal auf Schultern. Enes Kayar musste beide Runden leider direkt verletzt aufgeben und KSV-Amazonin Emily Kramarczyk holte in der neu geschaffenen Klasse der weiblichen Kämpferinnen zwei kampflose Siege für ihre Farben. Für Jan Becker hatten die Gäste ebenfalls keinen Gegner mitgebracht; ihm gelangen in zwei Freundschaftskämpfen allerdings sehenswerte Aktionen, die beide mit Schultersiegen endeten.

Gegen eine stark besetzte TSG aus Herdecke machte sich im Anschluss die KSV-Reserve ans Werk. Allerdings war auch hier schon früh zu erkennen, dass die Gäste vom Hengsteysee eine durchweg besser besetzte Mannschaft stellen konnten. Die Wittener Punkte sammelten somit Tugkagan Öztürk in einem Kampf mit starken Aktionen (3:0) sowie je technisch überlegen George Ramm (4:0) und Mojtaba Karimfar (ebenfalls 4:0). Auch hier sammelte Viviane Herda für den KSV in der Ladies-Klasse kampflos je zwei weitere Punkte. Dies sollten allerdings die letzten KSV-Punkte sein, denn Niclas Kramarczyk, Justus Eigenbrodt und auch Routinier Erkan Kaymak unterlagen jeweils auf Schultern. Vatan Ülger, Ümitcan Tasdemir und Nick Jacobs mussten sich ihren Gegnern jeweils nach Punkten geschlagen geben.

Den zwei Niederlagen am Nachmittag folgte dann auch noch Nummer Drei im Bundesliga-Kampf gegen den SVA Nackenheim. Bereits im Vorfeld dürfte bei beiden Team-Verantwortlichen jede Menge Papier für mögliche Aufstellungsvarianten verschwendet worden sein. Den Poker um die Bestbesetzung gewannen hier am Ende verdient die Gäste aus Rheinhessen. Zum Start konnte Eren Arslan gegen Furkan Ali Yildiz die Niederlage in Grenzen halten, unterlag am Ende mit 0:9 (0:3). Für Ufuk Canli, der kurzfristig den verletzten Kasim Aras vertrat, gab es gegen die Kopfklammern seines Kontrahenten Laokratis Kesidis nur wenig zu bestellen; aber auch er hielt die Niederlage mit 2:10 in Grenzen (0:6). Auf dem Papier stand der niederländische KSV-Youngster Bredi Slinkers gegen den amtierenden WM- und EM-Dritten Eldaniz Azizli eigentlich auf verlorenem Posten. Dennoch ging er frech und forsch zu Werke, holte sogar direkt eine Vierer-Wertung. Dann allerdings setzte sich der Gast mit mehreren Kopfklammern am Ende entscheidend zum Schultersieg durch – dabei waren die Aktionen durchaus korrekt durchgeführt, lediglich einmal etwas zu lange, so dass Slinkers kurz bewusstlos auf der Matte lag, sich aber kurz danach wieder berappeln konnte. (0:10).

Die ersten Punkte sollte dann Nicolai Ceban für den KSV holen; so jedenfalls der Matchplan. Dass Nackenheims Robin Ferdinand allerdings mit seinen berüchtigten Konteraktionen einen Schultersieg kurz vor Schluss und somit direkt vier weitere Zähler auf das Konto der Gäste brachte, darauf war man in der Wittener Ecke nicht wirklich vorbereitet. (0:14). Die ersten Punkte für die Ruhrstadt-Ringer holte aber noch vor der Pause Andrei Perpelita im Kampf gegen Viktor Lyzen. Dem mehrfachen Junioren- und auch Senioren-Titelträger bei deutschen Meisterschaften ließ das moldawische Freistil-Ass keine Chance und holte sich nach fünf Minuten und einem 17:2-Endstand den verdienten Applaus des Publikums ab (4:14).

Für Kiril Kildau, der sich bis 86 Kilo stilartfremd in den Dienst der Mannschaft gestellt hätte, konnten die Gäste keinen Kontrahenten auf die Waage bringen (8:14). Weiter Hoffnung keimte dann noch einmal auf, als Serdar Durmus bis 71 kg Lucas Günther nach nicht einmal zwei Minuten technisch überlegen mit 15:0 abfertigte. Der KSV kam bis auf zwei Zähler an die Gäste heran (12:14).

Die junge Rasselbande von Teamleiter Ayhan Aytemiz war in den beiden Folgekämpfen allerdings kaum mit Sieghoffnungen bedacht. Noah Englich rückte gleich zwei Gewichtsklassen sowie in die ungeliebte freie Stilart höher und war gegen Fazli Eryilmaz, frischer Bronzemedaillengewinner der WM 2021, ohne wirkliche Chance und technisch unterlegen (12:18). Etwas besser sah es für Gregor Eigenbrodt aus – er verkaufte sich gegen Kubilay Cakici, der auch bereits mehrfacher deutscher Seniorenmeister sowie aktueller WM-Teilnehmer war, mehr als teuer, hielt die Niederlage mit 2:9 und eigenen Punkterfolgen stark im Rahmen (12:20). Spannend und hoch her ging es dann im Abschlusskampf zwischen Donior Islamov und Ruslan Kudrynets. Beide holten die ersten Punkte durch Passivität des Gegenübers, Islamov wurde zudem bei einer Beinarbeit vom sonst souverän agierenden Kampfrichter Karl-Peter Schmitt „erwischt“, was eine zusätzliche Zweier-Wertung für den Gast bedeutete. Islamov arbeitete weiter, bekam auch noch eine letzte Chance in der Bodenlage, hier wurde dann eine ähnliche Beinarbeit allerdings übersehen und somit jubelte auch in dieser Begegnung die Gäste-Ecke um den früheren KSV-Akteur und jetzigen Chef-Coach Cengiz Cakici (12:21).

Auch wenn somit alle drei Begegnungen verloren gingen, gab es reichlich guten Ringkampfsport zu sehen. Für die Bundesliga-Mannschaft geht es nächsten Samstag zum Abschluss der Hinrunde zu den Red Devils aus Heilbronn, die Oberliga-Vertretung reist zum VfK Lünen-Süd und die „Dritte“ besucht den ASV Heros in Dortmund. Die nächste Großveranstaltung in der Husemann-Halle findet dann am Sonntag, 14. November statt – dann geht es in der Bezirksliga gegen den KSV Hohenlimburg, die Oberliga empfängt ASV Atlas Bielefeld und zur besten Tea-Time (17.00 Uhr) steht dann die Bundesliga-Begegnung gegen die Wrestling Tigers Rhein-Nahe (mit Ex-KSVer Karl-Heinz Helbing auf dem Trainerstuhl) auf dem Plan.