Rote Teufel zu stark für den KSV – 3:20-Niederlage in Heilbronn

24.10.2021

Am Samstagabend bezogen die Ringer des KSV Witten die zweite Saisonniederlage, diesmal allerdings schon im Vorfeld fast erwartet, da der Gegner mit seinem Kader eindeutig zu stark besetzt war. Gespickt mit ausländischen und deutschen Top-Athleten zeigten man zwar engagierte und mutige Kämpfe, unterlag aber beim Top-Favoriten der Gruppe West mit 3:20 in der Heilbronner Römerhalle.

Den schwierigen Start hatte Eren Arslan gegen Mikhail Ivanov, seines Zeichens dritter russischer Meister 2019. Zu flink waren die Beinangriffe für den jungen Kölner Sportler, der mit 0:16 kurz nach der Pause das Nachsehen hatte (0:4). Ebenfalls nur auf Schadensbegrenzung konnte Simeon Stankovich gegen Eduard Popp aus sein. Popp, der in der KSV-Corona-Saison sogar im Kader der Wittener gestanden hätte, verdeutlichte seine zahlreichen Medaillengewinne und hatte mit den 20 kg Gewichtsvorteil dem bulgarischen KSV-Schwergewicht beim 10:1-Punkterfolg keine Chance gelassen (0:7). Erste Punkte wollte Bredi Slinkers nun für die Gäste einfahren – allerdings hatte er mit Alexander Grebensikov einen starken und erfahrenen Gegner gegenüberstehen. Die 2:8-Niederlage des aufopferungsvoll kämpfenden 17-jährigen Niederländers fiel dabei etwas zu hoch aus, da der sonst umsichtig agierende Kampfrichter Petar Stefanov hier einige Wertungen unglücklich verteilte – sehr zum Ärger Slinkers, der aber zeigt, dass er auf einem richtigen weg ist, um in Zukunft erste Erfolge einfahren zu können (0:9).

In einem Duell auf Augenhöhe begegneten sich Nicolai Ceban und Taimuraz Friev – ein hochwertiger Kampf stand bis zur letzten Minute 3:4 aus Sicht des erfahrenen Moldawiers im KSV-Trikot. Mit letztem Einsatz drehte er aber durch zwei Angriffe noch das Match und siegte mit 6:4 (1:9). Auch der letzte Kampf vor der Pause versprach internationales Klasseformat – Andrei Perpelita und Cengizhan Erdogan zeigten den knapp 400 Zuschauern Freistilkünste vom Allerfeinsten – auch hier wurde dem KSV-Athleten eine wichtige Wertung versagt, die ihm vermutlich den Sieg beschert hatte – so am Ende eine hauchzarte 3:5-Niederlage und der 1:10-Pausenstand.

Kirill Kildau vertrat erneut den angeschlagenen Daniel Cataraga im eher ungeliebten griechisch-römischen Stil und auch er hatte mit Marius Braun einen gestandenen deutschen Top-Athleten vor der Brust. Beim 3:7 zeigte der ebenfalls erst 17-jährige Rheinländer aber gute taktische Ansätze und lässt die KSV-Anhänger für seine Einsätze im freien Stil für die Zukunft deutlich hoffen (1:11). Ein weiteres Duell zweier Top-Ringer lieferten sich Donior Islamov und der frisch eingebürgerte Red Devil Abdolmohammad Papi, der als langjähriger Trainingspartner von Vorzeigeathlet Frank Stäbler agierte. Islamov schüttelte sich nach Papis Vierer-Wertung zum Auftakt und drehte häppchenweise den Kampf in seine Richtung. Sehr zur Freude der Gäste-Ecke stand am Ende der 8:4-Sieg auf der Punktetafel (3:11). Auch Dumitru Tulbea hielt sich gegen Georg Harth durchaus beachtlich, hatte den Favoriten in dieser Begegnung mehrfach am Rande eigener Wertungen; der Gastgeber rang diese Aktionen aber zu seinen Gunsten aus und schraubte mit dem 6:0-Erfolg die Führung der Hausherren auf 14:3.

Die beiden KSV-Youngster in den abschließenden Kämpfen zeigten einmal mehr erfreuliche Leistungen in der 1. Bundesliga. Gregor Eigenbrodt stellte Daniel Sartakov vor eine schwierige Aufgabe, war bei der 2:9-Niederlage seinem Widersacher gegen Ende immer deutlicher auf Augenhöhe (3:16). Die Königsaufgabe wartete auf Noah Englich – für ihn konnte es nur darum gehen, dem Olympia-Dritten Frank Stäbler das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und das gelang ihm beachtlich – Mehr als vier Minuten rang Englich stark mit, wehrte sich auch im Bodenkampf gegen die Wurfkünste Stäblers, der diese aber  mit seiner Routine dennoch ins Ziel brachte (3:20).

Für Ayhan Aytemiz und seine Mannen ist die Niederlage lediglich in der Höhe ein paar Punkte zu deutlich. Dass die Red Devils allerdings zum Kreis der Titelfavoriten in diesem Jahr zählen dürften, unterstrichen sie in aller Deutlichkeit. Am nächsten Wochenende ist der KSV kampffrei, danach folgt eine Pause durch die anstehende U23-WM im serbischen Belgrad. Auf der Matte geht es dann am 13.November zum Rückrundenstart beim RC CWS Düren-Merken weiter, ehe schon am nächsten Tag (Sonntag, 14.11., 17 Uhr) die Wrestling Tigers aus Bad Kreuznach in der Wittener Husemannhalle zu Gast sein werden.