Endrundenchance und „Final-Six“ stehen auf dem Spiel
Olympia-Qualifikant Denis Kudla ist der Top-Star der Gäste
Das hatte sich so nicht abgezeichnet, doch das kommende Wochenende kann zum entscheidenden für die Ringermannschaften des KSV Witten werden. Denn am Samstag (14.12.) kommt es zum „Show-down“ sowohl in der Bundes- als auch der Oberliga. Der souveräne Tabellenzweite SV Alemannia Nackenheim der Bundesliga-Gruppe Nordwest stellt sich ab 19.30 Uhr der Husemannhalle vor, und vorher, um 17.30 Uhr, wollen die Wittener Oberliga-Akteure die Teilnahme an den „Final-Six“, den NRW-Endkämpfen, gegen Essen-Dellwig klarmachen. Für beide Teams keine wirklich einfachen Aufgaben: mit Niederlagen würden die Wittener Saisonträume jäh zerplatzen.
Lediglich zwei Niederlagen haben die Ringer um SVA-Trainer Cengiz Cakici hinnehmen müssen, beide gegen den „Überflieger“ der Saison, ASV Mainz 88. Cakici, der für den KSV Witten 07 im Jahr 1998 Deutscher Meister der Männer wurde, hat sein Team in gute Form gebracht, das jetzt zum zweiten Mal nach 2017 die Endrunde anpeilt. Mit der Begegnung in Witten beenden die Alemannen dann auch bereits ihre Saison, sind mit (bisher) 18:4 Punkten bei der Endrunde bei sicher dabei. Der KSV indes muss noch kämpfen, zumindest noch einen Zähler in den beiden verbleibenden Partien gewinnen, um die Verfolger aus Kleiostheim und Lübtheen auf Distanz zu halten. Der RV Lübtheen hat dabei noch die theoretische Chance auf den dritten Tabellenplatz, sollten die Wittener zweimal patzen. Am darauffolgenden Wochenende (21.12.) muss der KSV dann nämlich nach Mecklenburg reisen!
Doch zunächst mal zu diesem Kampftag. Der SVA Nackenheim – der Ort liegt ca. 10 km südlich von Mainz – hat keine ganz große Vergangenheit, doch eine starke Gegenwart. Und die gestaltet einer der aktuell besten deutschen Ringer mit: Denis Kudla, vielfacher Deutscher Meister, erkämpfte bei Olympia 2016 Bronze, stand bei Welt- und Europameisterschaften mehrfach auf dem Siegertreppchen. Und mit dem dritten Platz bei der WM 2019 in Kasachstan schnappte er sich die Olympia-Qualifikation für Tokyo 2020, wird auch dort wieder zu den Medaillenanwärtern im griechisch-römischen Stil zählen. Wen kann der KSV in der 97 kg-Klasse gegen diesen Top-Athleten stellen? Mit Nico Brunner und Simeon Stankovich stehen zwei relativ junge, gleichwohl bereits gutklassige Bundesliga-Akteure zur Verfügung, die allerdings beide krasse Außenseiter wären.
Doch auch die anderen Nackenheimer Ringer – u.a. drei Söhne des Trainers, Hakan, Koray und Kubilay – die regelmäßig im Aufgebot der KSV-Gäste stehen, haben teilweise internationales Format. Da stehen für die heimischen Athleten einige harte Aufgaben an. Zuversichtlich stimmen aber u.a. die beiden Siege des KSV am Vorwochenende, die mehr als überzeugend ausfielen. Auftakt-Siege in den ersten Einzelbegegnungen stünden den Ringern um Coach Fatih Sirin und dem „unverwüstlichen“ Adam Juretzko sicher gut zu Gesicht, könnten sie doch für Sicherheit sorgen und eine gute Basis für den Sieg sein.
Kampfrichter ist Hartmut Kohlhaus aus Viernau in Thüringen.
KSV 2: ein Punkt reicht zum Gruppensieg (17.30 Uhr)
Zumindest ein Remis ist für die Männer um Coach Arslan Kulakac gegen den Tabellenzweiten TV Essen-Dellwig am Samstag Pflicht, will man bei den NRW-Finals am 21. Dezember in Bonn wieder dabei sein. Im Vorjahr gewannen die Wittener Reservisten als Sieger der Westfalen-Gruppe der Landesliga dann auch die NRW-Meisterschaft gegen Köln-Mülheim.
Überraschend war die erneute Niederlage der KSV-Oberligamannschaft am vergangenen Samstag in Herdecke, die nun zu dieser Konstellation führt. Beim 15:18 fehlten insbesondere in den oberen Klassen die Leistungsträger Simeon Stankovic und Suleiman Dadachev. Ob die am Samstag dabei sein können, ist eher fraglich. So heißt es, den Zwei-Punkte-Vorsprung (KSV 16, Essen 14 Punkte) gegen die Essener Vorstädter zu verteidigen – ein Sieg wäre komfortabel, doch auch ein Unentschieden würde bereits reichen. In der Hinbegegnung konnte sich der KSV knapp mit 16:15 behaupten. Stärkster Gäste-Ringer ist der ehemalige Wittener Beslan Abuev, der in elf Kämpfen zu elf vorzeitigen Erfolgen kam. So dürfte der Wittener Vertreter in der 66 kg-Klasse wohl vor einer nur schwer zu bewältigenden Aufgabe stehen.