KSV Witten feiert glänzendes Wochenende:  DM-Titel und ein internationaler Erfolg für den Wittener Ringer-Nachwuchs

25.03.2024


Das war ein Start nach Maß für den Ringer-Nachwuchs des KSV Witten 07. Am Wochenende begann die DM-Serie 2024 im Ringen mit der Altersklasse U 20 und die Akteure aus der Ruhrstadt setzten gleich ein dickes Ausrufezeichen. Zwei Titel, eine Silbermedaille und weitere gute Platzierungen waren einmal mehr Beleg für die gute Nachwuchsarbeit, die im Trainingszentrum Ostermann-Halle geleistet wird. Unterstrichen wird das durch einen Wittener Turniersieg in der U 17-Kategorie beim internationalen Mega-Event „Kristjan Palusalu“ im Estnischen Tallinn.
Mit vier Aktiven reiste das Trainerteam Samet Dülger und Klaus Eigenbrodt nach Brandenburg, wo in Frankfurt/Oder die Deutsche Meisterschaft der U 20 im Freistil der Männer und im weiblichen Ringkampf ausgetragen wurde. Man hatte dem KSV-Aufgebot einiges zugetraut – und die Erwartung wurde dann auch voll erfüllt. Zwei Titel durch Gregor Eigenbrodt und Lotta Englich, Silber für Emin Salviz und Rang fünf für Justus Eigenbrodt waren die Ausbeute, die am Ende auch den Sieg für den KSV Witten in der DM-Vereinswertung ergab! Mit Ümitcan Tasdemir war ein weiterer Medaillenkandidat des KSV noch kurzfristig ausgefallen – eine Verletzung im Sprunggelenk setzte ihn außer Gefecht. Ansonsten wäre der Vorsprung in dieser Wertung gegenüber dem ASV Urloffen wohl deutlich größer ausgefallen.
Gregor Eigenbrodt, der mit Zwillingsbruder Justus am Finaltag seinen 20. Geburtstag feierte, kam über einen erfolgreichen Qualifikationskampf ins Viertelfinale. Hier wurde der Wittener vom Dauerkonkurrenten Jeremy Weinhold (Weingarten) stark gefordert, am Ende lag das Geburtstagskind aber sicher mit 4:1 vorn. Das Halbfinale war mit einem Überlegenheitssieg wieder eine klare Angelegenheit und auch im Finale ließ Eigenbrodt bei 8:0 Punkten gegen dem Amberger Adam Leifridt nichts anbrennen und konnte seinen Vorjahrestitel damit erfolgreich verteidigen.
Ihren ersten nationalen Titel gewann Lotta Englich in der Klasse bis 76 kg. Sie konnte in den Vorjahren bereits EM- und WM-Medaillen feiern, für die Deutsche Meisterschaft hatte es bisher noch nicht gereicht. Schon an der Waage wurde klar, dass diesmal kein Weg an der Wittenerin vorbeigehen würde, denn die Konkurrenz war überschaubar – einige Meldungen waren zurückgezogen worden. So reichten zwei schnelle Schultersiege, um der 17-jährigen KSV-Athletin den ersten Titel zu bescheren. 
Knapp an der Titelverteidigung scheiterte Emin Salviz (70 kg). Er war erfolgreich ins Turnier gestartet, als er mit einem sicheren Punktsieg im Achtelfinale und einem Schultersieg im Viertelfinale das Halbfinale erreichte. Mit 7:2 Punkten kam er ins Finale gegen Rostislav Leicht (Neumarkt). Kurz vor Schluss lag der Wittener noch mit 2:1 in Führung, als er einen Angriff des Bayern nicht abwehren konnte und die entscheidende „Zwei“ abgab – 2:3-Niederlage und „nur“ Silber für den jungen KSV-Ringer.
Eine starke Leistung zeigte Justus Eigenbrodt (65 kg), dem in zwei Begegnungen am Ende das Quäntchen Glück fehlte – ansonsten wäre eine DM-Medaille möglich gewesen. Das Achtelfinale gewann er klar mit 5:0 Punkten, im Viertelfinale gegen den späteren Vizemeister Laible (Weilimdorf) hieß es am Ende 3:3 – aufgrund der letzten Wertung siegte der Württemberger glücklich. Der erreichte das Finale und Eigenbrodt damit die Hoffnungsrunde. Die nutzte er mit einem 8:3-Punkterfolg und zog ins „kleine Finale“ mit der Chance auf Bronze ein. In einem offenen Kampf setzte sich Felix Fecher (Neckarweihingen) mit 4:0 durch und Justus Eigenbrodt erreichte damit – wie im Vorjahr – Rang fünf. Die Trainer attestierten ihm allerdings eine deutliche Leistungssteigerung!
Im sächsischen Pausa vertraten zwei junge KSV-Athleten die Farben der Ruhrstadt: Niclas Kramarczyk und Kutkagan Öztürk waren in der 67 kg-Klasse gemeldet – Öztürk wechselte an der Waage in die höhere 72 kg-Kategorie. 
Niclas Kramarczyk hatte in der ersten Begegnung den späteren Meister Kevin Karl (Fellbach) zum Gegner und unterlag technisch. Da Karl das Finale erreichte, konnte sich der Wittener mit einem Sieg in der Hoffnungsrunde für das kleine Finale um „Bronze“ qualifizieren. Doch Felix Anselm (Kandern) war hier überlegen, der Wittener unterlag technisch – am Ende wurde er auf Rang fünf notiert.
Kuti Öztürk musste in die Qualifikation, wo er einen Überlegenheitssieg errang. Im Achtelfinale war das Turnier für den KSV-Ringer beendet, als er – nach Punkten in Führung liegend – gegen den Berliner Finn Kühn auf Schultern verlor. Da Kühn das Finale nicht erreichte, konnte auch Öztürk nicht mehr ins Turnier eingreifen.
Mit Mika Labes war eines der ganz jungen KSV-Talente international unterwegs. In der Estnischen Hauptstadt Tallinn startete er mit einem kleinen Team des Ringerverbandes NRW und Trainer Mirko Englich beim „Kristjan Palusalu Memorial“, dem größten Jugendturnier in Europa mit über 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In der „Unibet Arena“ lagen 14 Matten aus – ein unglaubliches Gewusel, aber auch eine unglaubliche Organisation des Veranstalters! Und eine unglaubliche Leistung, die Mika Labes ablieferte – Turniersieg der Altersklasse U 17 im griechisch-römischen Stil, Klasse bis 55 kg! Sieben Kämpfe absolvierte er, mit sechs Siegen – allesamt mit technischer Überlegenheit – und einer Niederlage, die nachher nicht ins Gewicht fiel. 
 Er startete mit einem 8:0-Überlegenheitssieg gegen einen Gegner aus Litauen ins Turnier. Einen kleinen Rückschlag gab es in Runde zwei, als er dem Franzosen Varaev mit 4:9 Punkten unterlag. In Runde drei musste ein weiterer Litauer die Überlegenheit des Witteners anerkennen, danach ein Ringer aus dem Gastgeberland. Nächster Gegner war der Schweizer Bernet, und auch den distanzierte er mit 8:0 Punkten technisch. Das war am Ende entscheidend, denn der Schweizer hatte den Franzosen, gegen den Labes verloren hatte, nach Punkten besiegt. 
Damit hatte Mika Labes das Poolfinale erreicht – und diesmal musste der Norweger Berglund die Überlegenheit des KSV-Ringers anerkennen, der sich mit 10:0 durchsetzte und damit ins Finale kam. Gegen den für Luckenwalde startenden Ukrainer Levchenko gab es kein Problem für den Wittener, der erneut technisch mit 10:0 gewann und Turniersieger wurde. 62:14 Punkte erzielte Mika in seinen sieben Begegnungen – eine tolle Leistung, die Trainer Mirko Englich dann auch in höchsten Tönen lobte!