Keine Sensation gegen Mainz – Siege für KSV II und III

25.11.2019

Spitzenreiter setzt sich in Witten mit 12:17 durch - KSV-NRW-Teams mit weiteren Siegen auf dem Weg ins Final-Six

Die leise gehoffte Sensation bleib aus am Samstagabend in der Husemannhalle. Die Gäste aus Rheinhessen boten eine starke Mannschaft beim Gastspiel auf; durchaus bezwingbar, aber für die Athleten um Coach Fatih Sirin dennoch einen Tick zu stark an diesem Abend.

Adam Juretzko legte bei der Pressekonferenz den Finger in die Wunde und fand deutliche Worte für das Abschneiden an diesem Kampfabend. Gerade von der "deutschen" Achse hatte Wittens sportlicher Leiter hier und da etwas mehr erwartet. Von den vier ausländischen Sportlern gelang nur Daniel Aleksandrov kein Sieg bei seiner Revanche gegen Burhan Akbudak. Bereits im Hinkampf war er dem Türken unterlegen; auch jetzt fand der KSV-Bulgare bei der 3:10-Niederlage nicht so richtig in die Spur. Anders hingegen startete Florin Tita (57 kg) gegen Dogus Ayazci in den Kampfabend. Hier musste sich Wittens junger Rumäne kurz schütteln, als in einer Bodenlage mehrfach gedreht wurde und prompt mit 0:10 im Hintertreffen lag. Dann aber brachte er Wittens altehrwürdige Husemann-Halle zum Beben. Mit einem wahren Griff-Feuerwerk drehte er den Kampf zum 17:11-Sieg und legte damit den Grundstein für einen erfolgreichen Abend. Dieser wurde dann auch direkt vom polnischen Schwergewicht Robert Baran (130 kg) gegen Gabriel Stark fortgeführt. Nach viereinhalb Minuten gab es hier die technische Überlegenheit zu feiern - 6:0 der Zwischenstand. Dann folgten allerdings einige Ernüchterungen...

Zum Start ließ sich Ramzan Awtaew (61 kg) gegen Ashot Shahbazyan abkochen und konnte den 0:5-Rückstand nicht mehr drehen. Zu spät gelang ihm nur noch der 4:5-Anschluss. Deutlich unterlegen zeigte sich Nico Brunner (98 kg) gegen Kaderringer Etka Sever. Hier erhoffte man sich im Wittener Lager zumindest nur eine knappe Niederlage, vielleicht sogar eine Überraschung. Aber auch hier war nach etwas mehr als vier Minuten der Kampf mit technischer Überlegenheit des Gastes beendet. KSV-Youngster Gensche Gereev zeigte ebenfalls Nerven - verlor den Kampf gegen Ilir Sefai mit 0:13. Mit 6:8 ging es in die Pause - allerdings immer noch mit Chancen, an diesem Tag etwas Zählbares mitzunehmen.

Diese Hoffnungen schwanden, als auch die nächsten Wittener Akteure in Persona Ufuk Canli (86 kg gegen Johannes Deml) und Ibro Cakovic (71 kg gegen Levan Kelekhsashvili) ihre Kämpfe mit 0:8 und 0:15 zu deutlich aus der Hand gaben. Es folgte der bereits beschriebene Auftritt von Daniel Aleksandrov, nach diesem der Gesamtsieg der Gäste bereits feststand. Daran änderten auch die abschließenden Siege von KSV-Oldie Adam Juretzko und Maxim Vasilioglu nichts mehr. Juretzko, mit 48 Jahren ganze 31 Jahre (!) älter als sein Gegenüber Wladimir Winter, benötigte nur 140 Sekunden, um seinen Gegner behutsam an die Bundesliga-Luft heranzuführen und mit 17:0 die technische Überlegenheit klar zu machen. Vasilioglu hatte mit Batuhan Demircin einen richtig starken Gegner gegen sich, den er aber im Abschlusskampf mit tollen Freistilaktionen 6:2 besiegen konnte.

Parallel besiegte an diesem Abend der SVA Nackenheim den SC Kleinostheim deutlich mit 26:6, weshalb nun die Rheinhessen mit Mainz (16:0 Punkte) und Nackenheim (14:2) die ersten beiden Plätze unter sich ausmachen werden. Platz Drei, welcher zur Playoff-Lotterie berechtigt, wird sich somit nun zwischen dem KSV und dem punktgleichen SC Kleinostheim (beide 8:8) entscheiden. Nach der 9:13-Hinkampf-Niederlage steht hier das Duell am Sonntag, 8.12. in Kleinostheim als Showdown auf dem Plan. Vorher (Samstag, 7.12.) bekommt es der KSV allerdings erst noch in heimischer Halle mit der RKG Reilingen-Hockenheim zu tun.

Für die Reserve-Teams des KSV gab es hingegen weiter nur erfreuliches zu berichten. Die "Dritte" siegte am Samstag beim VfL Kemminghausen deutlich mit 13:54. Justus Eigenbrodt hatte hier zwei Aufgabesiege zu verbuchen, Maximilian Nowicki war beide male ohne Gegner, während Alexander Boric und Bahaddin Tasdemir je zwei Schultersiege einfahren konnten. Vatan Ülger holte sich einen Erfolg durch technische Überlegenheit und musste sich einmal nach Punkten geschlagen geben. Je einen Auftritt hatten Mert Tasdemir und Diyar-Murat Dündar. Hier wurde n die Erfolge kampflos bzw. per Schultersieg geholt.

Erst am gestrigen Sonntagabend sicherte sich die "Zweite" des KSV einen hauchdünnen 15:16-Erfolg beim TV Essen-Dellwig. Hier verbuchten Arthur Eisenkrein und Szobi Hatos-Dragut je technische Überlegenheit, Noah Englich, Sali Sezgin Sali und Simeon Stankovich heimsten jeweils Punktsiege ein. Für Nick Jacobs, Denis Nuss und Andreas Eisenkrein waren die Niederlagen nach Punkten jeweils knapp. Lediglich Gregor Eigenbrodt hatte wie erwartet gegen Ex-KSVer Beslan Abuev keine Chance, unterlag in vier Minuten mit 15:0. Tugkagan Öztürk gab seinen Kampf verletzt auf.

Am kommenden Samstag (30.11.) wird aber auch ohne KSV-Bundesliga-Beteiligung wieder gerungen in Witten. Um 17.30 startet die "Dritte" in der Bezirksliga gegen den KSV Kirchlinde II, danach folgt um 19.30 Uhr die KSV-Reserve in den Oberliga-Playoffs gegen den VfK Lünen-Süd. Beide Kämpfe finden im Trainingszentrum "Ostermann-Halle" statt.